Der älteste Sohn von US-Präsident Donald Trump hat eine verbindliche Vorladung durch einen Senatsausschuss erhalten. Donald Trump Junior soll zu den mutmaßlichen russischen Einmischungen in den Wahlkampf 2016 aussagen.
Es ist die erste rechtlich verbindliche Vorladung durch den Kongress an eines der Kinder des Präsidenten. Donald Trump Junior hatte zwar bereits 2017 vor dem
Geheimdienstausschuss des Senats und anderen Kongressausschüssen
ausgesagt. Damals handelte es sich jedoch nicht um eine verbindliche
Vorladung. Die Vorladung ist auch insofern bemerkenswert, weil diese Kongresskammer von der Republikanischen Partei des Präsidenten kontrolliert wird.
Der älteste Trump-Sohn hatte im Juni 2016 an einem Treffen mit einer russischen Anwältin im New Yorker Trump Tower teilgenommen, die belastendes Material über die Wahlkampfrivalin Hillary Clinton in Aussicht gestellt hatte. Außerdem soll er Insiderangaben zufolge Fragen zu seinen Aussagen über ein geplantes Immobilienprojekt in Moskau
beantworten, die er im Jahr 2017 vor dem Justizgremium der
Parlamentskammer gemacht hatte.
Hintergrund ist eine Anhörung von Michael Cohen, dem Ex-Anwalt des Präsidenten, vor einem Ausschuss im Repräsentantenhaus im Februar. Damals
hatte Cohen ausgesagt, dass er Trump Junior etwa zehn Mal von einem
Plan zum Bau eines Trump Towers in der russischen Hauptstadt berichtet
habe. Trump Jr. gab indes vor dem Justizausschuss im Senat 2017 an, dass
er nur “am Rande” von der Idee gewusst habe. Die widersprüchlichen
Angaben ließen schließlich Forderungen im Geheimdienstausschuss laut
werden, den Präsidentensohn erneut zu befragen.
Der Machtkampf rund um die Untersuchungen von Sonderermittler Robert Mueller zu den Russland-Beziehungen eskaliert derweil weiter. Präsident Trump untersagte die Veröffentlichung des ungeschwärzten Ermittlungsberichts von Mueller. “Wir befinden uns jetzt in einer Verfassungskrise”, sagte der Demokrat Jerry Nadler, Vorsitzender des Justizausschusses im Repräsentantenhaus. Sein Gremium stimmte für ein Verfahren gegen Justizminister William Barr, dem der gesamte Ermittlungsbericht vorliegt.
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