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Woody Allen: Es bleibt das Klarinettenspiel

Niemand möchte die Memoiren von Woody Allen verlegen.

8. Mai 2019, 20:33 UhrEditiert am 8. Mai 2019, 20:33 Uhr

Woody Allen: Woody Allen reist zum Jazz-Spielen nach Deutschland. Gemessen an dem, was er für seine Memoiren haben möchte, sind die Tickets billig.

Woody Allen reist zum Jazz-Spielen nach Deutschland. Gemessen an dem, was er für seine Memoiren haben möchte, sind die Tickets billig.
© action press

Woody Allen ist jetzt 83 Jahre alt, ein Alter, in dem man schnell noch alte Liebesbriefe wegwirft, zum letzten Mal den Keller aufräumt und, falls noch nicht geschehen, seine Memoiren schreibt. Zumindest Letzteres hat der legendäre Filmemacher getan. Die
New York Times
berichtet, dass Allens Agent im vergangenen Jahr mit dem
memoir
(altdeutsch: Autobiografie) seines Klienten bei vier großen amerikanischen Verlagshäusern vorstellig wurde, diese aber kein Angebot abgegeben hätten, obwohl Woody Allen noch im Jahr 2003 vom Penguin-Verlag drei Millionen Dollar für eine Autobiografie geboten wurden. Das war ihm zu wenig.
“For this I want a lot of money. The ball is in your court”,
soll er da nur gesagt haben. Jetzt ist er aus dem Spiel. Amerikanische Verlagsmanager nennen es “toxisch”, mit Mr. Allen zusammenzuarbeiten, nachdem die Missbrauchsvorwürfe seiner Adoptivtochter Dylan Farrow aus dem Jahr 1992 durch #MeToo neue Dramatik bekommen haben. Ob die Weigerung der US-Verlagshäuser als ein heuchlerischer Beitrag zur Säuberung und Entgiftung des amerikanischen Showbusiness verbucht werden muss oder ob sich die Herren nur in den Verhandlungen über die Vorschuss-Millionen verheddert haben, hat das New Yorker Blatt nicht herausgefunden. “Die finanziellen Risiken” einer Woody-Allen-Autobiografie, heißt es lediglich, seien heute unkalkulierbar.

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