Der brasilianische Präsident unterzeichnete ein Dekret, das die Waffengesetze liberalisiert. Er will mit mehr Waffen gegen Kriminalität und die hohe Mordrate vorgehen.
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat das Waffenrecht in seinem Land weiter liberalisiert. Waffenbesitzer dürfen künftig bis zu 5000 Schuss Munition pro Waffe und Jahr erwerben. Bislang war die Menge auf 50 Schuss begrenzt. Zudem wird der Import und der Vertrieb von Waffen in Brasilien vereinfacht.
“Das Dekret ist kein Projekt der öffentlichen Sicherheit, es ist unseres Erachtens nach sogar noch wichtiger als das. Es gibt den Menschen ein individuelles Recht, Waffen zu tragen, wenn sie einige Anforderungen erfüllen”, sagte Bolsonaro. Abgeordnete applaudierten nach der Unterzeichnung des entsprechenden Dekrets und imitierten Waffen mit ihren Händen.
Mit dem Dekret löst Bolsonaro ein Wahlkampfversprechen ein, wonach er mit mehr Waffen gegen die grassierende Kriminalität und hohe Mordrate in Brasilien vorgehen will. Kurz nach seinem Amtsantritt im Januar erlaubte er den Brasilianern bereits, bis zu vier Schusswaffen zu kaufen und zuhause oder am Arbeitsplatz aufzubewahren. Um eine Waffe zu besitzen müssen Bürger aber mehrere
Bedingungen erfüllen. Darunter fallen auch ein psychologischer Test und
ein Sicherheitskurs.
Brasilien ist eines der gewalttätigsten Länder der Welt. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 51 000 Menschen getötet. Kritiker gehen davon aus, dass mehr Waffen die Gewalt noch weiter verschärfen könnten.
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