In einer
UN-gestützten Evakuierungsaktion ist eine Gruppe von 146 Migranten
und Flüchtlingen von Libyen nach Italien gebracht worden. Unter den
an einem Militärstützpunkt bei Rom ankommenden waren Dutzende
minderjährig und ohne Begleitung von Erwachsenen. Sie stammen den
Angaben zufolge aus Eritrea, Somalia, Syrien, Äthiopien und aus dem
Sudan. Es handele sich um die fünfte derartige Evakuierungsaktion
seit 2017, meldete das UN-Flüchtlingshilfswerk. Vorherige Transporte
brachten Migranten beispielsweise in den Niger. Es sei nun von
“größter Bedeutung, dass auch andere Staaten ähnliche Gesten der
Großzügigkeit umsetzen”, erklärte UN-Flüchtlingshochkommissar
Filippo Grandi.
Unter Innenminister
Matteo Salvini hat Italien praktisch alle Häfen für Migranten dicht
gemacht, die an Bord von Schmugglerbooten versuchen, aus Libyen zu
fliehen. So unterstützen sie die libysche Küstenwache zum Beispiel,
Bootsflüchtlinge nach Libyen zurückzubringen. Italien hatte aber
auch schon zuvor über einen humanitären Korridor Migranten aus
Libyen aufgenommen.
Der
stellvertretende italienische Innenminister Stefano Candiani, sagte
am Montag, eine von den UN organisierte Überprüfung von
Asylsuchenden vor Ort und anschließende Flüge Richtung Europa
sollten die einzige Möglichkeit sein, wie anspruchsberechtigte
Schutzbedürftige nach Europa gelangen sollten.
Libyen ist ein Transitland für
Tausende von Migranten. Die Geflüchtete lebten dort schon vor den
jüngsten Gewaltausbrüchen in Lagern mit oft unmenschlichen
Umständen. Nun seien mehr als 3.300 Menschen in den Lagern wegen der
Kämpfe in unmittelbarer Gefahr, so der UN-Flüchtlingskommissar.
Der
libysche General Chalifa Haftar marschiert mit seinen Truppen seit Anfang
April auf Tripolis. Dort hat die von den UN unterstützte Regierung
von Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch ihren Sitz. Haftar ist mit
dem Parlament im Osten Libyens verbündet, das als Gegenregierung
gilt. Derzeit gibt es besonders in den südlichen Gebieten und
Vororten von Tripolis heftige Kämpfe. Auch Libyens wichtigstes
Ölfeld wurde angegriffen.
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