Sri Lankas Ministerpräsident Ranil Wickremesinghe hat vor noch flüchtigen Verdächtigen der Anschläge von Ostersonntag gewarnt. Die mutmaßlichen Terroristen könnten Sprengstoff bei sich tragen, sagte Wickremesinghe der Nachrichtenagentur AP. Im gesamten Land bleiben die
katholischen Kirchen zudem vorerst
geschlossen.
Die Behörden hatten zuvor mitgeteilt, 16 weitere Verdächtige festgenommen zu haben. Damit seien 76 Menschen in
Gewahrsam. Zudem seien mehrere Fahrzeuge beschlagnahmt und neue
polizeiliche Vorkehrungen getroffen worden. Dazu zähle unter anderem ein Flugverbot
für Drohnen.
Unterstützt werden die einheimischen Ermittler von Teams der
US-Bundespolizei FBI und Interpol.
Die Polizei veröffentlichte zudem über die Medien eine Bitte um
Informationen zu drei Frauen und einem Mann. Fotos zufolge sind die Verdächtigen zwischen 20 und 30 Jahre alt. Wie die vier
Personen möglicherweise in die Anschläge verwickelt sein könnten, teilten die Ermittler allerdings nicht mit. Außerdem sprengten Sicherheitskräfte in der
Hauptstadt Colombo kontrolliert verdächtige Gegenstände und durchsuchten
Fahrzeuge.
Sieben sri-lankische
Selbstmordattentäter hatten sich am Ostersonntag nahezu zeitgleich in
drei christlichen Kirchen in mehreren Städten und in drei Luxushotels in
der Hauptstadt Colombo in die Luft gesprengt. Einige Stunden später gab
es zwei weitere Explosionen in einem kleinen Hotel und in einer Wohngegend
in Vororten Colombos. Ein weiterer Anschlag auf ein Fünfsternehotel
scheiterte. Die Zahl der Toten liegt nach Polizeiangaben bei
359.
Die Terrormiliz “Islamischer Staat” (IS) hat die
Selbstmordanschläge für sich reklamiert. Die Echtheit der Nachricht
ließ
sich nicht unabhängig überprüfen. Sri Lankas
Behörden machen eine einheimische Islamistengruppe verantwortlich, die
Hilfe aus dem Ausland gehabt haben soll. Nach Einschätzung der
Regierung waren die Taten als Vergeltung für den Anschlag auf Moscheen
im neuseeländischen Christchurch im März gedacht.
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