Die Fusionsgespräche zwischen der Deutschen Bank und der Commerzbank stehen Insidern zufolge vor dem Aus. “Es läuft wohl auf einen Abbruch der Gespräche hinaus”, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Auch die Financial Times und Spiegel Online berichten unter Berufung auf Insider von einem Abbruch der Gespräche.
Nach Informationen des Spiegel ist es vor allem Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing, der vor der Fusion zurückschreckt. Demnach ist ihm der Zusammenschluss der zwei Großbanken zu komplex. Zudem gebe es unterschiedliche Auffassungen über den Vermögenswert der beiden Institute – und damit letztlich über die Frage, ob die Banken tatsächlich gleichberechtigt fusionieren oder nicht vielmehr die vermeintlich größere Deutsche Bank die Commerzbank übernimmt.
Zu den Berichten wollten sich beide Banken nicht äußern. Nach Angaben von Reuters soll es aber im Laufe des Tages eine Mitteilung zu den Gesprächen geben. Einem weiteren Insider zufolge will das Management der Deutschen Bank die Mitarbeitervertreter am Abend informieren.
Die zwei größten deutschen Privatbanken führen seit Mitte März formelle Gespräche über einen möglichen Zusammenschluss, durch den die mit weitem Abstand größte deutsche Bank entstünde. Allerdings würden bei einem Zusammenschluss auch mehrere Zehntausend Jobs wegfallen – in den beiden Frankfurter Zentralen und den Tausenden Filialen. Die Gewerkschaften protestieren deshalb seit dem Bekanntwerden gegen die Fusionspläne. Auch große Investoren der Deutschen Bank, darunter das Emirat Katar und der chinesische Mischkonzern HNA, sehen das Unterfangen skeptisch.
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