Volkswagen will mit Moia den Hamburger Nahverkehr verändern. Nach dem Widerspruch eines Taxiunternehmens darf der Fahrdienst aber vorerst nur 200 Fahrzeuge einsetzen.
24. April 2019, 19:33 Uhr
Der Sammeltaxidienst Moia darf in Hamburg vorerst nur 200 statt der geplanten bis zu 500 Fahrzeuge einsetzen. Das Verwaltungsgericht Hamburg gab dem Eilantrag eines Hamburger Taxiunternehmers statt und schränkte den Betrieb der Sammeltaxis bis zur Klärung des Widerspruchs ein. Moia gehört zum Volkswagenkonzern und hatte erst vergangene Woche einen Testbetrieb in der Stadt gestartet.
Das Gericht argumentierte, es sei für Moia zumutbar, im Testbetrieb die Ausweitung der Flotte bis zum Urteil im regulären Gerichtsverfahren zu verzögern. Auch für die Taxiunternehmen sei bei rund 3.000 Taxis in Hamburg eine Konkurrenz von 200 Fahrzeugen bis zum endgültigen Urteil zu verkraften. Moia kündigte an, beim Oberverwaltungsgericht Beschwerde gegen die Entscheidung einzulegen. Mit 200 Fahrzeugen sei kein stadtweiter Service möglich.
Der Fahrdienst ist als Angebot zwischen ÖPNV und Taxibetrieb konzipiert. Die elektrisch betriebenen Kleinbusse sollen mehrere Fahrgäste mit ähnlichen Routen gleichzeitig befördern und damit billiger als Taxis sein. Der Testbetrieb soll bis Ende 2022 laufen und bis zu 1.000 Fahrzeuge umfassen. Eine Fahrt lässt sich per App buchen.
Die Deutsche Bahn hat mit ihrem Tochterunternehmen Ioki ein ähnliches Projekt gestartet. In Zusammenarbeit mit dem Hamburger Verkehrsverbund sollen Passagiere in Fahrgemeinschaften von der Bahnhaltestelle nach Hause befördert werden. Die Ioki-Flotte besteht bislang aber nur aus 20 Elektroautos.
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