Knapp vier Monate nach den Übergriffen von vier jungen Asylbewerbern auf Passanten und Polizisten im bayerischen Amberg beginnt am Dienstagmorgen der Prozess gegen die mutmaßlichen Täter. Vor dem Amtsgericht müssen sich die zur Tatzeit 17 bis 21 Jahre alten Heranwachsenden aus Afghanistan und dem Iran wegen verschiedener Körperverletzungsdelikte, Nötigung, Sachbeschädigung, Beleidigung und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz verantworten.
Alle vier Angeklagten sitzen seit den Vorfällen in Untersuchungshaft. Sie sollen am 29. Dezember 2018 auch unter dem Einfluss von Drogen und Alkohol wahllos Passanten angegriffen und beleidigt haben. Insgesamt sollen sie 21 Menschen attackiert haben, 15 wurden verletzt. Angesetzt sind 25 Verhandlungstermine.
Der Fall hatte eine Debatte darüber ausgelöst, ob straffällig gewordene Asylbewerber leichter abgeschoben werden sollen. Von den vier Tatverdächtigen soll es nur bei einem rechtlich möglich sein, ihn abzuschieben.
Das Gericht will den für viel Aufregung in der oberpfälzischen Stadt
sorgenden Fall nun in sorgfältig aufklären. In einem für einen
Prozess vor einem Amtsgericht ungewöhnlich umfangreichen Terminplan setzte
das Gericht bereits 25 Verhandlungstage an. An diesen sollen die Opfer
der Attacken, darunter auch zur Hilfe gerufene Polizisten, und
zahlreiche Augenzeugen zu Wort kommen.
Nach den Attacken gab es zudem Meldungen über eine rechte Bürgerwehr in der Stadt. Dahinter steckten aber wohl nur wenige NPD-Mitglieder, die für kurze Zeit mit Schutzwesten in Amberg posierten und damit eine PR-Aktion erreichen wollten.
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