In Deutschland wird nach wie vor sehr viel Alkohol konsumiert. Das geht aus dem aktuellen Jahrbuch Sucht hervor, das die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) in Berlin vorstellte. Demnach ist der Konsum von alkoholischen Getränken 2017 zwar im Gegensatz zum Vorjahr leicht auf 131 Liter pro Kopf und pro Jahr gesunken. Der geringe Rückgang lasse aber keine Entwarnung zu, heißt es. Die Menge entspreche etwa einer Badewanne voller alkoholischer Getränke.
“Der Konsum von Alkohol ist in Deutschland der Normalfall“, sagte die stellvertretende DHS-Geschäftsführerin Christina Rummel. Es fehle das Bewusstsein, dass Alkohol schon in geringen Mengen schädlich ist.
Den Angaben zufolge mussten fast 22.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen zehn und 20 Jahren im Jahr 2017 aufgrund eines akuten Alkoholmissbrauchs stationär behandelt werden. Laut des Jahrbuchs kommt es zudem jährlich zu 74.000 Todesfällen durch Alkohol oder in Verbindung von Alkohol und Tabak.
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Alkohol-Tipps
Das sind unsere Quellen
ZEIT ONLINE arbeitet mit dem Global Drug Survey zusammen, der weltweit größten Umfrage unter Drogennutzern. Mehr als 70.000 Alkoholtrinker gaben an, wie sie negative Folgen zu verringern versuchen. Zusammen mit Suchtexperten sind daraus Tipps zum Konsum entstanden.
#1 – Besser ganz lassen …
#1 – Besser sein lassen …
… machen aber nur die wenigsten.
Keine Droge gehört so selbstverständlich dazu wie Alkohol. Selbst Jugendliche kommen trotz Verbot leicht an Bier, Wein und Schnaps. 1,3 Millionen Deutsche sind abhängig, 9,5 Millionen übertreiben es meist, 74.000 sterben jährlich an den Folgen.
Der männliche Körper verträgt Alkohol besser. Er hat prozentual mehr Muskelzellen. Deshalb wird mehr Wasser gebunden als im weiblichen Körper. Trinkt ein Mann die gleiche Menge wie eine Frau, verdünnt sich der Alkohol stärker. Allerdings: Männer neigen deutlich häufiger zum Rauschtrinken.
Grundsätzlich sind laut der DHS die legalen Drogen Alkohol und Tabak nach wie vor für den größten Teil der Suchtproblematik in Deutschland verantwortlich. Der Zigarettenkonsum sei 2018 um knapp zwei Prozent gesunken. Dafür griffen aber mehr Raucher als früher zu Zigarren, Zigarillos und Pfeife.
Der Verband fordert höhere Preise und weniger Werbung für diese Produkte – sowie die Eindämmung des Onlinecasinospiels in Deutschland. Auch hier gebe eine “besonders hohe” Suchtgefahr, sagte die Vorsitzende des Fachverbands Glücksspielsucht, Ilona Füchtenschnieder. Trotz des herrschenden Verbots würden Casino-, Rubbellos- und Pokerspiele im Internet veranstaltet und vermittelt. Auch hier gelte es, Werbung zu verbieten und darüber hinaus die Glücksspielaufsicht zu verstärken.
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