/Regierungsflieger: Bundeswehr-Flugzeug muss in Berlin notlanden

Regierungsflieger: Bundeswehr-Flugzeug muss in Berlin notlanden

Ein Jet der Flugbereitschaft der Bundeswehr ist bei einer Landung in Berlin nur knapp einem Unglück entgangen. Die Luftwaffenbesatzung habe es geschafft, “den Jet unter schwierigsten Bedingungen zu Boden zu bringen und damit Schlimmeres zu verhindern”, sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) nach dem Vorfall und kündigte eine Untersuchung für die Ursache der technischen Probleme an.

Das Flugzeug war am Dienstagmorgen nach einer Funktionsstörung kurz nach dem Start wieder umgekehrt und landete nur mit großen Schwierigkeiten auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld. “Die Maschine hatte mit beiden Tragflächen Bodenberührung”, sagte ein Sprecher der Luftwaffe. “Und eine kontrollierte Landung war nicht mehr möglich.” Ihm zufolge befanden sich an Bord keine Passagiere, die Crewmitglieder wurden in einem Bundeswehrkrankenhaus medizinisch untersucht, der Jet inzwischen abgeschleppt.

Bei dem Flugzeug handelt es sich um den Typ Global 5000 des kanadischen Flugzeugherstellers Bombardier, mit dem auch Regierungsmitglieder reisen. Zuletzt erlebten diese auf ihren Auslandsreisen immer wieder Pannen mit den Flugzeugen: Ende Februar saß Außenminister Heiko Maas (SPD) in Mali fest, im Januar
war Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Äthiopien betroffen, kurz
davor Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU).  

Die schwerste Panne betraf Kanzlerin Angela Merkel (CDU) Ende November, als sie mit der Konrad
Adenauer
auf dem Weg zum G20-Gipfel in Argentinien war – den Beginn des hochrangigen Treffens jedoch verpasste. Grund war ein defektes
Bauteil – eine zentrale Schalteinheit der Bordelektronik –, das gleich zwei Funksysteme lahmgelegt hatte. Der in Berlin gestartete Flieger musste umkehren und wurde auf
den Flughafen Köln/Bonn geleitet. Die Kanzlerin setzte ihre Reise nach Südamerika mit einem regulären Passagierflug fort.

Tatsächlich verfügt die Flugbereitschaft über 14 teils recht alte Flugzeuge, die für Flüge von Kabinettsmitgliedern oder des Bundespräsidenten eingesetzt werden, inzwischen aber als recht wartungsintensiv gelten. Auch der nun betroffene Luftwaffenjet war nach den Worten des Sprechers von seinem eigentlichen Standort in Köln für eine
Wartung nach Berlin geflogen worden. Verteidigungsministerin von der Leyen hat inzwischen die Beschaffung von drei neuen Langstreckenmaschinen in Auftrag gegeben.

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