Ein
halbes Jahr nach ihrem Tod ist die Soulsängerin Aretha Franklin als
erste Frau mit einem Pulitzer-Sonderpreis ausgezeichnet worden. Franklin
habe “über mehr als fünf Jahrzehnte unauslöschliche Beiträge
zur amerikanischen Musik und Kultur” geleistet, sagte die
Journalistin Dana Canedy im Auftrag der Jury bei Verkündung der
Preisträger.
Die Sängerin wurde mit Titeln wie Respect und
Chain of Fools zu einer der erfolgreichsten Soulsängerinnen
ihrer Generation und war im August 2018 im Alter von 76 Jahren an
Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben.
Franklin
war die erste Frau, die in die Ruhmeshalle des Rock and Roll
aufgenommen wurde. Sie sang bei den Amtseinführungen der Präsidenten
Barack Obama, Bill Clinton und Jimmy Carter, sowie bei der Beerdigung
der Bürgerrechtsaktivistin Rosa Parks.
Ebenfalls
mit einem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde die kanadische Musikerin
Ellen Reid für ihre Oper Prism, die sich mit Folgen sexuellen
und emotionalen Missbrauchs befasst. Neben ihrer Karriere mit der
Band Crash Test Dummies ist Reid zunehmend als Solo-Künstlerin
aktiv. In den Kategorien Literatur, Biografie und Poesie wurden
Richard Powers für Die Wurzeln des Lebens, Jeffrey Stewart
für The New Negro über den New Yorker Philosophen Alain Locke und Forrest Gander für seine Elegien-Sammlung Be With
geehrt.
Berichterstattung über Parkland-Massaker geehrt
In
den journalistischen Kategorien wurde unter anderem die Zeitung
Sun-Sentinel aus
dem US-Bundesstaat Florida für ihre Berichterstattung nach dem
Massaker an einer High School in Parkland ausgezeichnet. Das Blatt
habe Versagen an Schulen und bei Strafverfolgern vor und nach der Tat im Februar 2018 in Parkland aufgedeckt, hieß es von der Jury
In der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland hatte im
Februar 2018 ein 19-Jähriger 14 Jugendliche und drei Erwachsene
erschossen. Canedy erwähnte auch die Schülerzeitung Eagle Eye
der High School, die Nachrufe der Todesopfer veröffentlichten.
In
weiteren 14 der insgesamt 21 Kategorien des renommierten Preises
wurden unter anderem die Washington Post und die Los
Angeles Times ausgezeichnet. Drei Reporter der New York Times
gewannen einen Pulitzer-Preis für eine 18 Monate lange Recherche zu
den Finanzen von US-Präsident Donald Trump. Das Wall Street
Journal holte einen Preis für Enthüllungen darüber, dass Trump
im Vorfeld der US-Wahl im Jahr 2016 Schweigegeld an zwei Frauen
zahlen ließ. Die Pittsburgh Post-Gazette gewann für ihre
Berichterstattung über das Attentat auf eine Synagoge in Pittsburgh
mit elf Toten im vergangenen Oktober.
Die seit 1917
vergebenen Pulitzer-Preise sind nach ihrem Stifter, dem in Ungarn
geborenen amerikanischen Journalisten und Verleger Joseph Pulitzer
benannt. Vergangenes Jahr wurde in der Kategorie Musik
überraschend Kendrick Lamar als erster Rapper für sein Album Damn
ausgezeichnet.
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