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Jobcenter: Arbeitsagentur lässt Zählung von Arbeitslosen überprüfen

Nach der Kritik an der Erfassung von Arbeitslosen müssen die Jobcenter ihre Angaben regelmäßig kontrollieren. Es sei eine entsprechende Weisung in Kraft getreten, sagte eine Sprecherin der Bundesagentur für Arbeit. Bei Unstimmigkeiten sollen demnach die Zahlen korrigiert werden.

Die Arbeitsagentur reagiert damit auf einen Hinweis des Bundesrechnungshofs, der Ende Februar auf umfangreiche mögliche Erfassungsfehler bei Hartz-IV-Empfängern aufmerksam gemacht hatte. In einem bisher unveröffentlichten Bericht schreiben die Rechnungsprüfer laut der Nachrichtenagentur dpa, dass die Jobcenter zuletzt rund 290.000 Personen mit einem falschen Status an die Bundesagentur gemeldet hätten. Insgesamt fehlten in der veröffentlichten Arbeitslosenstatistik demnach 115.000 Arbeitslose, die nicht als solche erfasst wurden.

Die neue Weisung verpflichte die Jobcenter, regelmäßig automatisierte
Prüfsysteme zu nutzen, sagte die Sprecherin weiter. So sollen Fälle
gefunden werden, in denen der Status oder die Daten von Betroffenen im
IT-System der Bundesagentur unplausibel oder unstimmig erscheinen. Die
Weisung sei mit dem Bundesarbeitsministerium, den kommunalen
Spitzenverbänden und den Bundesländern abgestimmt.

Die Bundesagentur für Arbeit hatte für die Arbeitslosigkeit in Deutschland erst im Februar neue Tiefstwerte veröffentlicht. Mit rund 2,373 Millionen Menschen erreichte sie demnach den niedrigsten Wert für einen Februar seit der Wiedervereinigung. Die neuen Prüfverfahren sollen die Zahlen künftig zuverlässiger machen.

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