In Berlin Schönefeld ist nach wie vor viel zu tun, ehe der Hauptstadtflughafen funktionsbereit
ist. Derzeit macht den Verantwortlichen offenbar vor allem der Brandschutz Sorgen. Nach Berichten über neue Verzögerungen beim Flughafen BER hat das Bundesverkehrsministerium nun einem
Zeitungsbericht zufolge Klarheit über den Stand der Bauarbeiten und den
Eröffnungstermin gefordert. Staatssekretär Michael Güntner habe einen
Brief an Flughafen-Geschäftsführer Engelbert Lütke Daldrup geschickt,
berichtet die Bild-Zeitung. Lütke Daldrup soll demnach bis zum
17. April eine verbindliche Stellungnahme abgeben, ob der
Eröffnungstermin Oktober 2020 eingehalten werden kann.
Die Geschäftsführung hatte dem Bericht zufolge noch Anfang April in
einer Gesellschafterversammlung erklärt, “dass die Verlässlichkeit und
Belastbarkeit des Eröffnungstermins des BER weiterhin gelte.” Anders als
bei Sitzungen im Februar und März habe die Geschäftsführung aber
zugleich Einschränkungen vorgebracht. Vor allem der Feuerschutz bereitet
offenbar Probleme: Bei Brandmeldeanlagen und Kabeln seien “die
ursprünglichen Terminziele wiederholt nicht eingehalten” worden, hieß
es.
Ende der Woche waren erneut Zweifel am Terminplan für die BER-Eröffnung laut geworden. Der Tagesspiegel hatte aus einem aktuellen TÜV-Bericht zitiert,
nach dem die für Oktober 2020 geplante Eröffnung womöglich nicht
eingehalten werden könne. Der Grund seien Rückbaumaßnahmen im Terminal.
Nach wie vor müssten dort die Mängel an Sicherheitskabeln des
Brandschutzsystems beseitigt werden. Die Probleme seien gravierender als
bisher bekannt, meldete die Zeitung.
Ursprünglich sollte der Flughafen bereits 2012 betriebsbereit sein und 2,8 Milliarden Euro kosten. Planungsfehler, technische Schwierigkeiten und Baumängel hatten das Projekt immer wieder verzögert. Bis zum neuen Eröffnungstermin im Oktrober 2020 sollen die Ausgaben auf
5,3 Milliarden Euro steigen.
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