Als verantwortliche Behörde hat in Deutschland das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in den vergangenen Jahren mehr als 1.000 Studien und Dokumente ausgewertet, um die Gefährlichkeit des Pflanzengifts neu zu bewerten. Vor allem ging es um die Frage, ob Glyphosat das Risiko, an Krebs zu erkranken, erhöhen kann. Im Anschluss prüften auch Fachleute der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Das Ergebnis: Glyphosat ist nicht krebserregend.
Im März 2015 veröffentlichte allerdings die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) einen Bericht, dem zufolge das Pflanzengift für den Menschen “wahrscheinlich krebserregend” sei. Das BfR überprüfte seine Daten, ebenso die EFSA; beide befanden erneut, die Chemikalie ist “wahrscheinlich nicht krebserregend”.
Im Mai 2016 zog die Pestizidexpertengruppe der Weltgesundheitsorganisation (JMPR) nach. Ihrem Bericht zufolge hat Glyphosat eine sehr geringe akute Giftigkeit. Entsprechend sei es sehr unwahrscheinlich, dass Rückstände in der Nahrung das Krebsrisiko für den Menschen erhöhen. Ähnlich sieht es mittlerweile auch die Europäische Chemikalienagentur (ECHA).
Im Oktober 2017 öffentlich gewordene interne Dokumente von Monsanto legen den Verdacht nahe, dass der Konzern Gefahrengutachten zu dem Pflanzengift manipuliert hatte. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hatte sich in seinen Bewertungen unter anderem auf diese Gutachten gestützt – sie spielten laut BfR allerdings keine entscheidende Rolle bei der Bewertung.
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