Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer will in Deutschland 4.500 Stellen streichen. Darauf habe sich der Vorstand mit den Arbeitnehmervertretern geeinigt, berichteten die Deutsche Presse-Agentur und die Rheinische Post unter Berufung auf informierte Kreise. Am Dienstag will das Unternehmen demnach die rund 32.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland über die Entscheidung informieren.
Der Stellenabbau ist Teil der Neustrukturierung des Konzerns. Im November 2018 hatte Bayer angekündigt, weltweit 12.000 Stellen abzubauen, ohne dabei aber auf die einzelnen Länder einzugehen. In dem Konzern sind in Deutschland betriebsbedingte Kündigungen aber bis Ende
2025 ausgeschlossen. Um die Stellenzahl zu verringern, setzt das
Unternehmen daher auf Abfindungen, Altersteilzeit und Abgänge durch die
übliche Fluktuation.
Etwa 3.000 der in Deutschland abzubauenden Stellen entfallen laut der Rheinischen Post auf Querschnittsfunktionen wie der Verwaltung oder IT und teilweise auf die Synergien durch die Übernahme von Monsanto. 1.000 weitere Stellen seien in Bereichen wie der Forschung betroffen.
Bayer hat derzeit mit mehreren Problemen zu kämpfen. In den USA sieht sich der Konzern nach der Übernahme von Monsanto mit zahlreichen Klagen wegen des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat konfrontiert. Die Kläger werfen dem US-Unternehmen vor, mit Glyphosat ein krebserregendes Mittel verkauft und nicht ausreichend über die Schädlichkeit informiert zu haben. Bayer weist diese Vorwürfe zurück und veröffentlichte zuletzt 107 Studienberichte zur Sicherheit von Glyphosat.
Auch im wichtigen Pharmageschäft konnte der Konzern zuletzt nur wenige erfolgversprechende Neuentwicklungen vermelden. Bayer verkündete als Konsequenz Pläne zum Stellenabbau, um Kosten zu sparen und Arbeitsabläufe effizienter zu machen.
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