Gletscher verlieren weltweit immer mehr an Masse und haben den Meeresspiegel zuletzt durchschnittlich um fast einen Millimeter im Jahr steigen lassen. Zu diesem Schluss kommen Forscher von der Universität Zürich mittels Schätzungen, die sie in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht haben.
Grundlage für die Ergebnisse der Schweizer Wissenschaftler sind Satellitenmessungen und Beobachtungen vor Ort. Die Satelliten vermessen die Erdoberfläche digital und liefern
Informationen über die Eisdicke zu verschiedenen Zeitpunkten. Nach Angaben der Autoren konnten sie so die Veränderungen an weltweit mehr als 19.000 Gletschern rekonstruieren und den Eisverlust für alle Gebirgsregionen bis zurück in die Sechzigerjahre schätzen.
Joe Raedle/Getty Images
Ban Ki Moon, UN-Generalsekretär
sagt, warum das ein Problem ist:
“Der Klimawandel ist eine Bedrohung für das Leben und unsere Existenz.”
Das Wetter
… ist der Zustand der Atmosphäre zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort.
Was ist Wetter, was Klima?
Das Klima
… ist das durchschnittliche Wetter über einen längeren Zeitraum hinweg betrachtet, etwa 30 Jahre.
Leider nein: Viele Schäden sind nicht mehr zu ändern. Die Erde erwärmt sich in jedem Fall. Auch die 2°C Erwärmung beeinträchtigen Ökosysteme auf der ganzen Welt stark und bedrohen damit auch die Lebensgrundlage von Millionen Menschen. Es lässt sich allein das Ausmaß der Katastrophe eingrenzen.
Stimmt. Viele Forscher sind sicher, dass es einen Zusammenhang gibt. Europa soll aber nicht so stark betroffen sein wie andere Kontinente der Erde.
Wie die Forscher dabei herausfanden, verloren die Gletscher zwischen 1961 und 2016 mehr als 9.000 Milliarden Tonnen Eis – pro Jahr rund 335 Milliarden Tonnen. Für den verantwortlichen Glaziologen Michael Zemp sind dies bemerkenswerte Zahlen. “Weltweit verlieren wir derzeit rund dreimal das verbleibende Gletschervolumen der europäischen Alpen – und das jedes Jahr”, sagte er.
Folgenreichste Gletscherschmelze in Alaska, Patagonien und am Nordpol
Die Folgen spüren vor allem die Menschen in Küstennähe. Die eingebüßte Gletschermasse zeigt sich in einem mittleren globalen Anstieg des Meeresspiegels von 27 Millimetern. Laut den Züricher Forschern war es allein in den Jahren 2006 bis 2016 im Schnitt fast ein Millimeter im Jahr.
Dazu trugen am meisten die Gletscher in Alaska bei, gefolgt von denen in Patagonien im Süden Chiles und Argentiniens und in den arktischen Gletscherregionen um den Nordpol. Auch in den Alpen, im Kaukasus und in Neuseeland haben die Gletscher viel Eis verloren, wenn auch – aufgrund der relativ kleinen Flächen – mit geringfügigeren Auswirkungen auf den Meeresspiegel.
Aktuell tragen Gletscher nach Angaben von Zemp und seinem Team 25 bis 30 Prozent zum
Anstieg des globalen Meeresspiegels bei. Eine andere Ursache ist eine weitere Folge der Erd- und Ozeanerwärmung: Das Meerwasser gewinnt an Volumen.
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