In Ankara und Istanbul ging die Regierungspartei von Präsident Recep Tayyip Erdoğan nach ersten Auszählungen in Führung. Die Wahl gilt als Stimmungstest für die AKP.
Bei den Kommunalwahlen in der Türkei liefern sich die Kandidaten der Regierungspartei AKP von Präsident Recep Tayyip Erdoğan und der oppositionellen CHP ein enges Rennen. Laut türkischen Medienberichten kommt der AKP-Kandidat in Istanbul nach Auszählung der Hälfte der Stimmen auf einen Anteil von 51 Prozent. Dagegen meldeten regierungsnahe Medien für die Hauptstadt Ankara einen knappen Vorsprung des Oppositionskandidaten der Mitte-Links-Partei CHP. Landesweit kommt die AKP laut einem Bericht des türkischen
Fernsehsenders TRT aktuell auf etwa 48 Prozent der Stimmen. Die CHP liegt demnach bei rund 31 Prozent.
Ankara wird seit mehr als 20 Jahren von islamisch-konservativen Bürgermeistern regiert. In Istanbul war der prominente frühere Ministerpräsident Binali Yıldırım für die AKP ins Rennen gegangen. Auch in anderen wichtigen Großstädten wie Antalya und dem südtürkischen Adana, wo die AKP beziehungsweise ihr Bündnispartner MHP bei der Kommunalwahl 2014 noch gewonnen hatten, lagen die Kandidaten im Verlauf der Auszählung eng beieinander.
Erdoğan hat die Wahlen als Frage des Überlebens für sein Land bezeichnet. Beobachter hatten auch eine Niederlage der AKP in den beiden Großstädten nicht ausgeschlossen. Dies wäre eine klare Reaktion der Wähler auf die Wirtschaftskrise im Land.
In der Provinz Malatya waren im Laufe des Wahltages laut einem Parteisprecher zwei Mitglieder einer islamistischen Partei erschossen worden. Laut Medienberichten wurde ein Verdächtiger festgenommen. Erdoğan zeigte sich erschüttert und kündigte Ermittlungen an. Landesweit sind rund 553.000 Polizisten und Sicherheitskräfte im Einsatz, um die Wahlen abzusichern.
Hits: 129