Noch vor dem Krieg beginnen Ärzte, systematisch Behinderte und Kranke zu töten. Ein Experimentierfeld für den späteren Holocaust
31. März 2019, 8:49 Uhr
Im Sommer 1939 fährt Dr. Karl Brandt von Berlin nach Leipzig. Hitlers
Leibarzt ist in einer “geheimen Reichssache” unterwegs und soll über Leben und Tod
entscheiden. Sein Ziel ist die Universitätskinderklinik Leipzig. Dort liegt ein Säugling, der
blind und mit schweren Schädigungen geboren wurde. Der Vater oder ein anderer naher Verwandter
hat sich direkt an Hitler gewandt und um Erlaubnis gebeten, das Kind töten zu lassen. Als
Hitler die Fotos und Dokumente des Kindes sieht, schickt er seinen Begleitarzt los – mit dem
Auftrag, die Angaben zu prüfen und, wie Brandt in seinem Notizbuch schreibt, “die Eu sofort
durchzuführen”.
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