In Venezuela ist es zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen zu einem massiven Stromausfall gekommen. In weiten Teilen des südamerikanischen Landes brach am Montag die Elektrizitätsversorgung zusammen – darunter auch in vielen Vierteln der Hauptstadt Caracas. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Netblocks fiel 57 Prozent der Stromversorgung aus.
“Wir sind wieder Opfer eines Angriffs auf das Transmissionszentrum unseres staatlichen Stromnetzes geworden”, sagte Kommunikationsminister Jorge Rodríguez im Fernsehen. Bereits bei dem Stromausfall vor drei Wochen, bei dem die Elektrizitätsversorgung für mehrere Tage ausgefallen war, hatte die Regierung jegliche Schuld von sich gewiesen. Staatschef Nicolás Maduro machte einen von den USA und der Opposition geplanten Cyberangriff für den Zusammenbruch der Energieversorgung verantwortlich.
Die Regierungsgegner um den selbst ernannten Übergangspräsidenten Juan Guaodó sprachen hingegen von verschleppten Investitionen, Korruption und mangelhafter Wartung der Anlagen. “Dieser Stromausfall ist der Beweis, dass der Diktator nicht dazu in der Lage ist, die Krise zu lösen”, schrieb Guaidó auf Twitter.
Guaidó hatte sich im Januar zum Übergangspräsidenten Venezuelas erklärt und kämpft seither mit dem seit 2013 herrschenden Regierungschef Maduro um die Macht. Er wird in seinem Versuch, Maduro zu entmachten, von den USA und rund 50 weiteren Staaten weltweit unterstützt.
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