Alle im Zuge von Protesten inhaftierten Regierungsgegner sollen innerhalb von 90 Tagen freikommen. Damit sollen neue Verhandlungen mit der Opposition ermöglicht werden.
21. März 2019, 5:55 Uhr
Nicaraguas Regierung hat sich verpflichtet, alle politischen Inhaftierten innerhalb von 90 Tagen aus den Gefängnissen zu entlassen. Das erklärte die Regierung in einer Mitteilung und kündigte an, mit der zivilen Opposition an den Verhandlungstisch zurückkehren, um einen friedlichen Ausweg aus der politischen Krise zu finden.
Die Freilassung von mehr als 700 Regierungsgegnern war eine der
wichtigsten Forderungen der Opposition für weitere Gespräche mit der
Regierung in Managua. Im Gegenzug bat die Regierung von Präsident Daniel Ortega, Sanktionen aufzuheben. Die Gespräche sollten am Donnerstag fortgesetzt werden. Am Wochenende waren Demonstrationen von Sicherheitskräften aufgelöst
worden, was zu starken Spannungen in den vergangenen Tagen geführt
hatte.
Seit gut einem Jahr herrscht in dem mittelamerikanischem Land eine p0litische Krise. Im April vergangenen Jahres begannen wegen einer geplanten Sozialreform
Proteste, die letztendlich von der Polizei und regierungsnahen
Schlägertrupps niedergeschlagen wurden. Der autoritäre Präsident Daniel Ortega hatte unter anderem Teilnehmer an Protesten gegen die Regierung willkürlich festnehmen lassen. Seither sind nach Angaben von Menschenrechtsgruppen mindestens 500 Menschen getötet worden.
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