Deutschland
und Serbien haben sich beim Länderspiel in Wolfsburg mit
einem Unentschieden getrennt. Beim 1:1 (0:1) gegen eine starke
serbische Mannschaft mit einem überragenden Torwart Marko Dmitrović
offenbarte die vom Bundestrainer stark verjüngte deutsche
Fußball-Nationalmannschaft einige Defizite in der Defensive und
verschenkte durch eine fahrlässig schlechte Chancenverwertung den
erhofften Auftaktsieg ins Länderspieljahr.
Leon Goretzka verhinderte mit seinem Tor in
der 69. Minute einen
krassen Fehlstart. Die Gäste waren durch ein
Tor von Eintracht Frankfurts Luka Jović
(12. Minute)
früh in Führung gegangen und hätten das Spiel bei mehreren guten
Chancen vor Goretzkas siebtem Länderspieltor für sich entscheiden
können.
Beim Start in die EM-Qualifikation am Sonntag in den Niederlanden
wird sich gerade die neuformierte Abwehr deutlich steigern müssen.
Die letzten zwei Minuten agierte Deutschland in Überzahl, als Milan
Pavkov wegen groben Foulspiels an Leroy Sané die Rote Karte sah
(90.+2).
Niklas Süle und Jonathan Tah offenbarten in der
Innenverteidigung bei einigen gefährlichen Angriffen der Serben doch
erhebliche Defizite. Die im Schnitt 24,18 Jahre junge Mannschaft
wusste bis dahin mit dem hohen Ballbesitz-Anteil nicht viel
anzufangen. Besser wurde es, als der eingewechselte Dortmunder
Kapitän Marco Reus für eine Belebung sorgte. Die mangelhafte
Chancenverwertung kostete jedoch den Sieg.
Löw hatte
alles auf das Spiel in den Niederlanden ausgerichtet und entsprechend
auf einige Leistungsträger in der Startelf wie Reus, Goretzka,
Weltmeister Toni Kroos oder Antonio Rüdiger verzichtet. Im Tor gab
es ein Job-Sharing. Manuel Neuer als letzter verbliebener Weltmeister
beim Anpfiff spielte die ersten 45, Marc-André ter Stegen die
zweiten 45 Minuten. Bitter für Neuer: Der Keeper war nahezu
beschäftigungslos. Der Kopfball von Jović zum 0:1 war unhaltbar,
ansonsten hatte der 32-Jährige keine Chance sich auszuzeichnen. Ter
Stegen wurde auch nicht ernsthaft geprüft, hielt aber sein Tor
sauber.
Spiel stockte nach verheißungsvollem Beginn
Der Beginn war dabei durchaus verheißungsvoll.
Schon nach 45 Sekunden tauchte der Leipziger Lukas Klostermann, der
101. Debütant der Ära Löw, gefährlich vor dem serbischen Tor auf.
Zwei Minuten später schoss der Leverkusener Youngster Kai Havertz
dem Gäste-Keeper Marko Dmitrović in die Arme. Doch quasi mit dem
Gegentor war der Anfangsschwung dahin, Unsicherheit machte sich breit
im deutschen Spiel. Die gut eingespielten Serben brachten
die deutsche Mannschaft häufiger in Bedrängnis,
wie etwa in der 25. Minute, als Klostermann gerade noch gegen Jović
klärte. Zuvor war Süle von Darko Lazovic überlaufen worden. Noch
brenzliger wurde es kurz vor der Pause, als Adem Ljajic nach feiner
Vorarbeit von Lazovic frei vor Neuer über das Tor schoss (41.).
Die besten deutschen Chancen vergab Timo Werner, der
zweimal freistehend vor dem Tor scheiterte (22. und 33.). Zu wenig,
um die deutschen Fans zufrieden zu stellen. Entsprechend laut waren
die Pfiffe zur Pause.
Löw reagierte, brachte zur Pause
neben ter Stegen auch Reus ins Spiel. Die erste Chance hatten aber
wieder die Serben in Person von Lazović (48.). Bei einer besseren
Chancenverwertung der nicht einmal in Bestbesetzung angetretenen
Serben hätte das Spiel frühzeitig entschieden sein können. So
blieb es spannend, denn Mitte der zweiten Halbzeit drängte die
Löw-Mannschaft auf den Ausgleich, als Reus (58.), Sané (64.) und
İlkay Gündoğan (65.) zunächst fahrlässig beste Chancen liegen
ließen. In der 69. Minute gab es aber doch die Erlösung. Goretzka
traf nach Vorarbeit von Reus. Danach wollte der viermalige
Weltmeister den Sieg, doch
das
zweite Tor fiel nicht.
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