Die Junge Union (JU) hat den niedersächsischen Juristen Tilman Kuban zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der 31-Jährige setzte sich mit 62,7 Prozent gegen den Landtagsabgeordneten und thüringischen JU-Vorsitzenden Stefan Gruhner durch. Die Neuwahl auf dem außerordentlichen Deutschlandtag wurde nötig, weil der bisherige Vorsitzende Paul Ziemiak im Dezember neuer CDU-Generalsekretär geworden war.
Vor der Wahl hatte Kuban eine harte Linie in der
Innenpolitik gefordert: “Wer sich in unserem Land nicht an unsere Gesetze halten
will, ist in unserem Land nicht willkommen.” Auch der 34-jährige Gruhner sagte unter
dem Applaus der Delegierten, in diesem Land mache nicht der Prophet die
Gesetze.
Es müsse verhindert werden, dass die Regierung mehr Geld für soziale Wohltaten ausgeben wolle als für Digitalisierung, sagte Gruhner. Ähnlich äußerte sich Gegenkandidat Tilman Kuban: Die Junge Union dürfe nicht zulassen, dass sich die Regierung mehr mit sozialen Wohltaten als mit Zukunftsthemen beschäftigte, sagte der Vorsitzende der Jungen Union in Niedersachsen.
Beide Bewerber stellten sich hinter die deutsche Autoindustrie, wetterten gegen Diskussionen um Schultoiletten für ein drittes Geschlecht und bekannten sich zu einer besseren Ausrüstung der Bundeswehr. Es könne nicht sein, dass Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) mehr Kinder als funktionierende Flugzeuge habe, sagte Kuban in Anspielung auf die siebenfache Mutter.
Zudem teilten Gruhner und Kuban heftig gegen die Jusos sowie gegen die Grünen aus. “Die Grünen sind nicht unsere ‘best buddies’, sie sind unsere Gegner”, sagte Gruhner. Bezogen auf Positionen der Jusos zur Abtreibung rief der Thüringer in den Saal: “Diese Chaoten dürfen niemals Verantwortung in unserem Land tragen.” Beide Redner wurden mehrfach von heftigem Applaus unterbrochen.
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