/“Fridays for Future”: Angela Merkel und Katarina Barley unterstützen Schülerproteste

“Fridays for Future”: Angela Merkel und Katarina Barley unterstützen Schülerproteste

Bundeskanzlerin
Angela Merkel (CDU) hat sich positiv zu den Fridays
for Future
-Demonstrationen
geäußert. “Ich unterstütze sehr,
dass Schülerinnen und Schüler für den Klimaschutz auf die Straße
gehen und dafür kämpfen”, sagte Merkel in ihrem wöchentlichen
Video-Podcast
. Deutschland könne seine Klimaschutzziele nur
mit Rückhalt in der Gesellschaft erreichen.

Gleichwohl
könne manches – etwa der Kohleausstieg – nicht so
schnell gehen, wie es sich die Schülerinnen wünschen, schränkte Merkel ein. “Da muss
ich allerdings als Regierungschefin auch darauf hinweisen, dass wir
natürlich vieles bedenken müssen: Wir müssen Arbeitsplätze und
Wirtschaftskraft auf der einen Seite mit den Zielen des Klimaschutzes
versöhnen”, sagte die Kanzlerin und verwies auf das von der
Kohlekommission beschlossene Datum von 2038 für den Kohleausstieg.

“Man hat sich entschieden, bis 2038 planbar und berechenbar den
Kohleausstieg zu bewältigen in Deutschland”, sagte Merkel. Das
scheine aus der Perspektive der Schüler vielleicht sehr lange, “aber
es wird uns sehr fordern und dafür werbe ich, auch dies zu
verstehen”, sagte
Merkel.

Katarina Barley lobt Proteste und will Wahlrecht ab 16

Vor der
Kanzlerin hatte bereits Justizministerin Katarina Barley (SPD) ihre
Unterstützung für die Schülerproteste bekundet. “Dass die
Jugendlichen jetzt für den Klimaschutz demonstrieren und sich so
engagieren, ist doch großartig”, sagte die Bundesministerin der
Passauer Neuen Presse. Dies widerlege das Vorurteil, dass junge Leute nicht
politisch aktiv wären. Barley zollte den Schülern “hohen Respekt”,
dass sie für ihre Zukunft auf die Straße gehen. “Solche
jungen Leute wünschen wir uns”, sagte die Politikerin. Sie sprach sich in diesem Zusammenhang dafür aus,
Jugendlichen mehr politische Teilhabe zu ermöglichen und das
Wahlalter herabzusetzen. “Wir sollten ein Wahlrecht ab 16 Jahren
einführen”, forderte die Justizministerin.

In Deutschland
versammeln sich derzeit jeden Freitag unter dem Motto Fridays for
Future
in zahlreichen Städten Schüler und Studentinnen während der
Unterrichtszeit, um gegen ausbleibende Maßnahmen gegen den
Klimawandel zu protestieren. Die Demonstrationen sind umstritten, da sie während der Schulzeit stattfinden und die
Schülerinnen und Schüler darum Unterricht verpassen.
Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) erklärte jüngst, dass sie
Schülerstreiks während der Unterrichtszeit ablehne.

Der Präsident
des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, sieht die
Protestaktionen der Schüler zwiespältig. “Wir wollen auf der
einen Seite eine Erziehung zum politisch mündigen Bürger. Wir
können es aber auch nicht Schülern und Eltern überlassen, ob man
in die Schule geht oder nicht”, sagte er der Passauer Neuen
Presse
. An dem Gymnasium, das er leitet, habe er den verpassten
Unterricht nachholen lassen.

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