Nach Kritik an seinen Aussagen zu dem gestorbenen US-Studenten Otto Warmbier hat US-Präsident Donald Trump von einem Missverständnis gesprochen. Auf Twitter schrieb Trump: “Selbstverständlich mache ich Nordkorea für Ottos Misshandlung und Tod verantwortlich.” Dass er Kim Jong Un verantwortlich mache, sagte er jedoch nicht – darum war es bei der Kritik gegangen.
….for Otto’s mistreatment and death. Most important, Otto Warmbier will not have died in vain. Otto and his family have become a tremendous symbol of strong passion and strength, which will last for many years into the future. I love Otto and think of him often!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 1. März 2019
Der Präsident ließ verlauten, er werde nicht gern missverstanden und vor allem nicht im Fall von Otto Warmbier und seiner großartigen Familie. Man solle sich erinnern, dass er es gewesen sei, der für Warmbiers Freilassung aus Nordkorea gesorgt habe. Warmbier sei jedoch nicht umsonst gestorben, schrieb Trump weiter, er sei zu einem Symbol für Leidenschaft und Stärke geworden. “Ich liebe Otto und denke oft an ihn”, endete der US-Präsident seine Mitteilung.
Warmbier war Anfang 2016 nach einer Gruppenreise in Nordkorea
bei der Ausreise festgenommen und wegen “feindlicher Handlungen gegen
den Staat” zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden. Wenige Tage nach
seiner Rückkehr in die USA im Juni 2017 starb er – er hatte damals
bereits 15 Monate lang im Koma gelegen. Ein US-Gericht kam zu dem
Schluss, dass der 22-Jährige in Nordkorea gefoltert worden war.
Trump hatte nach dem Gipfeltreffen in Vietnam
gesagt, er gehe davon aus, dass Kim Jong Un nichts von Warmbiers Inhaftierung wusste. “Er sagt mir, dass er nichts davon wusste, und
ich werde ihn beim Wort nehmen.” Es sei furchtbar, was geschehen sei.
“Ich glaube wirklich, dass ihm (Warmbier) etwas Furchtbares geschehen
ist, und ich glaube wirklich nicht, dass die oberste Führung davon etwas
wusste.”
Verantwortlich seien “Kim und sein teuflisches Regime”
Warmbiers Eltern, Fred und Cindy Warmbier, hatten daraufhin ein Statement verbreitet, in dem sie Trumps Aussage widersprachen: “Kim und sein teuflisches
Regime sind für den Tod unseres Sohnes Otto verantwortlich. Keine Ausreden oder überschwängliches Lob können daran
etwas ändern”. Mehrere Politikerinnen und Politiker kritisierten Trumps Äußerung ebenfalls.
Das Ehepaar Warmbier hat Nordkorea wegen “brutaler Folter und Mord”
verklagt und verlangt mehr als mehr als 500 Millionen US-Dollar vom Regime in Pjöngjang. Sie werfen der Regierung von
Machthaber Kim Jong Un vor, Otto Warmbier als Geisel genommen und
als politischen Gefangenen misshandelt zu haben.
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