Nora Fingscheidt hat mit ihrem Spielfilm über ein aggressives Kind den Silbernen Bären gewonnen – und versucht jetzt, den Ruhm mit ihrer Familie zu vereinbaren.
27. Februar 2019, 20:00 Uhr
© Vanessa Maas für DIE ZEIT
Für den Tag nach der Berlinale hatte ihr achtjähriger Sohn einen Satz in
ihren Kalender geschrieben: “Mama wieder da!” Als dann an dem Montag das Telefon klingelte und
Nora Fingscheidt für den nächsten Tag ins Rathaus eingeladen wurde, sagte sie: am liebsten am
Vormittag. Es ging aber nur am Nachmittag, zu einem Zeitpunkt, der schon mit einem lange
aufgeschobenen privaten Termin mit ihrem Sohn belegt war. Also fand der Empfang der Stadt
Hamburg zu Ehren der Regisseurin, die für ihren Debütfilm
Systemsprenger
den
Silbernen Bären gewann, ohne die Regisseurin statt. Die Frau, die gerade bekannt wird mit
einem Film über ein Kind, um das sich niemand kümmern will, will sich jetzt erst einmal wieder
um ihr Kind kümmern.
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