Nach den Zwischenfällen an der venezolanischen Grenze reist US-Vizepräsident Mike Pence nach Bogotá, um sich mit dem venezolanischen Oppositionsführer Juan Guaidó und Vertretern der sogenannten Lima-Gruppe zu besprechen. “Es ist Zeit für ein
freies und demokratisches Venezuela”, schrieb Pence auf Twitter.
Das Treffen wurde einberufen, nachdem die von Guaidó mit Unterstützung von Kolumbien, Brasilien, Chile und den USA für Venezuela bereitgestellten Hilfsgüter am Samstag an verschiedenen Grenzpunkten von Sicherheitskräften gestoppt worden waren. An den Grenzen zu Kolumbien und zu Brasilien kam es dabei zu Zwischenfällen mit mindestens drei Toten und rund 300 Verletzten. Es ist Guaidós erste Teilnahme an einer Debatte der Lima-Gruppe, die
2017 von 14 amerikanischen Staaten gebildet wurde, die die Regierung von Präsident Nicolás Maduro kritisch sehen.
Um die bei den Zusammenstößen entstandenen Schäden zu reparieren, schloss Kolumbien am Sonntag alle Grenzübergänge nach Venezuela für die Dauer von 48 Stunden. Trotzdem kam es erneut zu vereinzelten Zusammenstößen, bei denen Demonstrierende und venezolanische Sicherheitskräfte aneinandergerieten.
Venezuela befindet sich in einer schweren politischen und
wirtschaftlichen Krise, es fehlt an Lebensmitteln und Medikamenten. Die Inflationsrate, die der Internationale Währungsfonds 2018 für Venezuela errechnet hat, beträgt
1.370.000 Prozent. Drei Millionen Menschen sind nach Schätzungen des UN-Flüchtlingshilfswerks aus dem Land geflohen.
“Maduros Tage sind gezählt”
US-Außenminister Mike Pompeo geht davon aus, dass Maduro bald als Präsident abdanken muss. “Ich bin zuversichtlich, dass das venezolanische Volk dafür sorgen wird, dass Maduros Tage gezählt sind”, sagte er dem Fernsehsender CNN. In einem Interview mit dem Sender Fox News schloss Pompeo eine militärische Option für Venezuela erneut nicht aus. “Wir haben gesagt, dass jede Option auf dem Tisch liegt.” Auch Guaidó erklärte, es sollten “alle Karten auf dem Tisch bleiben”.
Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini sagte, die Weigerung von Maduro, die humanitäre Notlage anzuerkennen, führe zu einer Eskalation der Spannungen. Zugleich rief die EU erneut zu freien und transparenten Wahlen in Venezuela auf.
Hits: 11



















