/Steuerhinterziehung: Schweizer UBS-Bank muss in Frankreich Milliardenstrafe zahlen

Steuerhinterziehung: Schweizer UBS-Bank muss in Frankreich Milliardenstrafe zahlen

Es ist die bisher größte wegen Steuerbetrugs verhängte Strafe in Frankreich: Die UBS-Bank soll Steuerbetrug nicht nur ermöglicht, sondern aktiv gefördert haben.

20. Februar 2019, 15:58 Uhr

Steuerhinterziehung: Verschwommene Geschäfte: Das Pariser Strafgericht sieht die Schuld von UBS als erwiesen an.

Verschwommene Geschäfte: Das Pariser Strafgericht sieht die Schuld von UBS als erwiesen an.
© Arnd Wiegmann/Reuters

Die Schweizer UBS-Bank ist in Frankreich zu einer Rekordbuße von 3,7 Milliarden Euro wegen Geschäften mit Steuerhinterziehern verurteilt worden. Das Pariser Strafgericht sprach die Bank schuldig, französische Kundinnen und Kunden jahrelang zum Steuerbetrug verleitet zu haben. Die französische Filiale der UBS muss wegen Komplizentum weitere 15 Millionen Euro zahlen. Dem französischen Staat als Zivilkläger sprach das Gericht zudem 800.000 Euro an Entschädigung zu. Es ist die bisher größte wegen Steuerbetrugs verhängte Strafe in Frankreich.

Das Gericht folgte damit der nationalen Finanzstaatsanwaltschaft, die eine “außergewöhnliche Schwere” der Schuld im Zusammenhang mit Steuerhinterziehung und illegaler Anwerbung von Kunden festgestellt hatte. Die UBS soll demnach in den Jahren 2004 bis 2012 aggressiv bei wohlhabenden französischen Kunden darum geworben haben, ihr Geld mit Hilfe von Trusts, Stiftungen oder Offshoregesellschaften vor dem Fiskus zu verstecken. Die Bank hatte die Vorwürfe bestritten.

Wegen der Ermittlungen hatte die französische Justiz bereits eine Kaution von 1,1 Milliarden Euro gegen das Geldhaus verhängt. Vor Gericht standen auch die französische Filiale der UBS sowie sechs Verantwortliche. Die Bank hatte vor dem Urteil mitgeteilt, die in Frankreich geforderten Beträge seien weder durch die Beweise noch das Gesetz gerechtfertigt.

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