/Dalai Lama: China versperrt Ausländern Zugang zu Tibet

Dalai Lama: China versperrt Ausländern Zugang zu Tibet

China
hat ausländischen Touristinnen und Touristen den Zugang zur Region Tibet untersagt.
Bis zum 1. April dürfen Ausländer nicht mehr in das autonome Gebiet
einreisen – erst danach soll die hierfür notwendige Genehmigung
wieder erteilt werden. Wann genau
das Reiseverbot in Kraft trat, war unklar. Einige Beobachtungsstellen teilten jedoch mit, es gelte seit Februar.

Grund
für das Reiseverbot ist der 60. Jahrestag des Tibetaufstands und die
damit verbundene Flucht des Dalai Lama. Weil
die Tibeter die Entführung ihres Anführers befürchteten,
entbrannte am 10. März 1959 ein großer Aufstand, in dessen Verlauf
der heute 83 Jahre alte Dalai Lama mit seinen Gefolgsleuten ins
indische Exil flüchtete. Der
Jahrestag dieser Ereignisse ist immer wieder mit Spannungen
verbunden. So kam es im März
2008 in der
tibetischen Hauptstadt Lhasa
zu schweren Ausschreitungen, nachdem Mönche der Flucht gedacht
hatten.

In
der Vergangenheit hat China vor wichtigen
politischen Treffen oder Jahrestagen ausländischen Urlauberinnen
immer wieder den Zugang nach Tibet verboten. Weit über 100 Tibeter
haben sich in den vergangenen Jahren selbst angezündet, um gegen die
chinesische Politik in den tibetisch bewohnten Gebieten zu
protestieren. So
zerstörte die chinesische Regierung 2016 Teile des weltweit größten
buddhistischen Instituts in Larung
Gar
– angeblich aus Brandschutzgründen.

Tibeter kämpfen für mehr Autonomie

Die
Region Tibet liegt auf einem
zwischen 3.600 und 5.200 Meter hohen Plateau und wird deshalb auch
“Dach der Welt” genannt. Vom 15. Jahrhundert an entwickelte sich
das buddhistische Königreich zu einem Mönchsstaat mit dem Dalai Lama als Oberhaupt. 1950 marschierte China mit seiner
Volksbefreiungsarmee in Tibet ein und schuf
1965 die zur Volksrepublik gehörende Autonome Region Tibet. Seit
der Besetzung durch China kämpfen die Tibeter für mehr Autonomie
beziehungsweise die Unabhängigkeit von der Zentralregierung in Peking, sowie die Ausübung ihrer
buddhistischen Religion und Kultur
.

Informationen
über das aktuelle Geschehen im Autonomen Gebiet Tibet sind nur
schwer erhältlich. Das Gebiet ist für ausländische Journalisten
und Diplomaten beinahe unzugänglich.

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