Nach dem Dammbruch an einer Eisenerzmine in Brasilien hat die Polizei zwei Mitarbeiter des Münchner Unternehmens TÜV Süd festgenommen. “Wir können zum jetzigen Zeitpunkt bestätigen, dass zwei Mitarbeiter von TÜV Süd in Brasilien verhaftet wurden”, teilte die Firma der Nachrichtenagentur dpa mit. Aufgrund der laufenden Ermittlungen könne das Unternehmen derzeit aber keine weiteren Auskünfte geben. Der Staatsanwaltschaft zufolge haben die Mitarbeiter im
September vergangenen Jahres die letzte Sicherheitsüberprüfung des zu
einem Rückhaltebecken gehörenden Damms verantwortet.
Der Damm an der Mine des brasilianischen Bergbaukonzerns Vale war am Freitag gebrochen. Eine Schlammlawine hatte Teile der Anlage und benachbarte Siedlungen erfasst. Wie es genau zu dem Unfall kam, ist unklar.
Zudem nahm die Polizei drei Mitarbeiter der Betreiberfirma Vale fest und durchsuchte die Niederlassung des Unternehmens in Nova Lima
und Geschäftsräume eines externen Dienstleisters in São Paulo. Es gehe um eine mögliche “kriminelle Verantwortung des Unternehmens
Vale”, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Ermittler haben nun 30 Tage Zeit, die fünf Verdächtigen zu vernehmen.
Die staatliche Umweltbehörde hat bereits Umweltstrafen von
umgerechnet 58 Millionen Euro gegen Vale verhängt. Zudem fror Brasiliens Justiz auf
Konten des Bergbauunternehmens vorsorglich rund 2,75 Milliarden Euro
für mögliche Entschädigungen und künftige Strafen ein.
Die Zahl der bestätigten Toten ist inzwischen auf 65 gestiegen, wie der
Zivilschutz mitteilte. 279 weitere Menschen wurden noch vermisst. Die
Zahl der Opfer dürfte weiter steigen. “Leider ist es sehr
unwahrscheinlich, noch Überlebende zu finden”, sagte Feuerwehrsprecher
Pedro Aihara im Fernsehsender GloboNews.
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