Mitten im Gelbwestenkampf legt der junge französische Erfolgsautor Édouard Louis ein neues Buch über sich und seine Familie vor. Es ist ein vulgärsoziologisches Pamphlet geworden.
25. Januar 2019, 7:55 UhrEditiert am 25. Januar 2019, 7:55 Uhr
© S. Fischer
Der Vater von Édouard Louis ist schon seit gut vier Jahren ein
weltbekannter Mann. Er spielt die Hauptrolle in der in über 30 Sprachen übersetzten
Autobiografie seines Sohnes
Das Ende von Eddy.
Man weiß, dass er 1967 geboren wurde,
die Schule zu früh abgebrochen und danach in einer Fabrik gearbeitet hat. Man weiß, dass er
trinkt, dass er einem brutalen Männlichkeitsbild anhängt, dass er tyrannisch und homophob ist,
dass es in seinem Haushalt zu gewalttätigen Szenen kam und dass seine Familie so arm war, dass
sie sich in ihrem Haus nicht einmal Türen leisten konnte, was den schonungslos mit seinen
Unterschichtseltern abrechnenden jungen Autor in die Lage versetzte, in seinem Weltbestseller
das bescheidene Liebesleben der beiden zu protokollieren (“Meine Mutter keuchte
– ja, so
ist es gut, nicht aufhören”).
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