Die Fernsehserie “Holocaust” gab den Deutschen vor 40 Jahren nicht nur ihre “Fähigkeit zu trauern” zurück. Sie blamierte auch Historiker und Journalisten – und brach das Schweigen zwischen den Generationen.
24. Januar 2019, 18:06 UhrEditiert am 24. Januar 2019, 18:06 Uhr
Als vor 40 Jahren die amerikanische Fernsehserie
Holocaust
zum
ersten Mal im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde, liefen beim Westdeutschen Rundfunk die
Telefone heiß. Zwar hatte der Sender im Rahmen der Aktion “Anruf erwünscht” ausdrücklich dazu
aufgefordert, der Diskussionsrunde, die sich nach jeder Sendung versammelte, Fragen zu
stellen. Mit der – wie es später in einer Analyse hieß – “überwältigenden Spontaneität” der
Zuschauer, die nur durch deren “tiefste Betroffenheit” erklärbar sei, hatte jedoch im WDR
niemand gerechnet. Am Ende verzeichneten die Verantwortlichen mehr als 30.000 Anrufe und
Zuschriften, oft von ehemaligen Zeitgenossen des “Dritten Reiches”.
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