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Afghanistan: Mindestens 65 Tote bei Anschlag auf Geheimdienstbasis

Bei einem Anschlag auf einen Stützpunkt des afghanischen Geheimdienstes im Zentrum des Landes sind nach Behördenangaben mehrere Menschen getötet worden. Laut einem Vertreter der betroffenen Provinz Maidan Wardak wurden bislang 65 Menschen tot aus den Trümmern geborgen. Ein
Sicherheitsvertreter sprach von mindestens 70 Toten. Die meisten Opfer waren Angehörige des Militärs.

Ein Selbstmordattentäter hatte am frühen Montagmorgen (Ortszeit) eine Autobombe in der Nähe des Stützpunktes, rund 50 Kilometer südlich von Kabul, gezündet.
Drei Angreifer stürmten daraufhin das Gelände in der Nähe des Ortes Maidan Schahr und lieferten sich eine Schießerei mit Sicherheitskräften. Zu diesem
Zeitpunkt waren nach Behördenangaben rund 150
Spezialkräfte des Geheimdienstes NDS vor Ort. 

Bilder
zeigen, dass ein großer Teil des Daches eines zweistöckigen Gebäudes
eingestürzt ist. Nach Angaben einer Provinzrätin wurden durch die heftige Explosion auch Häuser im Umkreis eines Kilometers beschädigt.

Kurz nach dem Anschlag bekannten sich die radikalislamischen Taliban zu der Tat. Kämpfer der Extremistenorganisation liefern sich regelmäßig Gefechte mit Sicherheitskräften der Regierung und attackieren auch Zivilisten. Anschläge sind in Afghanistan beinahe alltäglich, vor allem in der Hauptstadt Kabul.

Der vorerst letzte größere Autobombenanschlag ereignete sich Anfang Januar in Kabul, bei dem mindestens vier Menschen getötet und mehr als 100 verletzt wurden – darunter auch zwei deutsche Polizisten. Im November waren in Kabul bei einem Anschlag auf eine Versammlung religiöser
Führer
mindestens 50 Menschen getötet worden. Mehr als 83 Menschen
wurden verletzt.

Mit immer neuen diplomatischen Offensiven versuchen die Regierung in Kabul und die sie unterstützende US-Regierung, die Taliban zu eigentlichen Friedensgesprächen zu motivieren. Am
Montag startete eine weitere Gesprächsrunde mit hochrangigen Vertretern der Extremisten im Golfemirat Katar. US-Emissäre hatten diese bereits seit Juli vorbereitet.

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