In der mexikanischen Stadt Tlahuelilpan sind am Freitagabend bei der Explosion einer Benzinleitung mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 70 weitere wurden durch die Explosion und den Brand an der Pipeline verletzt. Das bestätigte der Gouverneur des Bundesstaats Hidalgo, Omar Fayad.
Nach der Explosion sperrten Einsatzkräfte die Zone ab. Elf Krankenwagen seien im Einsatz, um schwer Verletzte in Krankenhäuser in der Hauptstadt Mexiko-Stadt zu bringen. Der Bürgermeisterin Claudia Sheinbaum zufolge werden aus der rund 85 Kilometer entfernten Hauptstadt zudem Rettungshubschrauber geschickt. Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador rief die
Regierung auf, die Menschen in der betroffenen Region zu unterstützen.
Die genaue Ursache für die Explosion ist bislang nicht geklärt. Berichten lokaler Medien zufolge befanden sich zum Zeitpunkt der
Explosion
mehrere Hundert Menschen in unmittelbarer Nähe der Leitung, an der es
ein Leck gegeben haben soll. Nach Angaben des staatlichen Ölkonzerns
Permex soll das Loch in der Pipeline mutwillig gebohrt worden sein, um
die Leitung anzuzapfen. Tatsächlich waren daraufhin Anwohner gekommen,
um mit Eimern und Kanistern Benzin abzufüllen.
Drei Milliarden Dollar Schaden in zwei Jahren
Immer wieder führt der Diebstahl von Benzin in Mexiko zu Problemen. Nach Angaben des Konzerns Permex fand im vergangenen Jahr alle 30 Minuten ein Versuch statt, illegal eine der Leitungen anzuzapfen. Die Verluste, die dem Staat dadurch entstehen, wurden für die vergangenen zwei Jahre mit drei Milliarden Dollar bemessen.
Gouverneur Fayad warnte die Bevölkerung nach dem Unfall in Tlahuelilpan vor dem lebensgefährlichen Diebstahl von Benzin.
Zuvor bereits hatte die Regierung ihre Maßnahmen gegen den Kraftstoffdiebstahl verstärkt: Seit Dezember wurden einige Leitungen geschlossen. Benzin wird nun in
bewachten Tanklastern transportiert. An Tankstellen führte dieses Verfahren in den vergangenen Wochen zu
langen Warteschlangen.
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