Die
Zahl der Toten nach der Explosion an einer Benzinleitung in Mexiko ist
auf 66 gestiegen. Mindestens 76 Verletzte wurden in Krankenhäusern behandelt, teilte der Gouverneur des Bundesstaats Hidalgo, Omar Fayad, mit.
Das
Unglück ereignete sich in dem Ort Tlahuelilpan im Osten von Hidalgo. Zahlreiche
Menschen waren zu der angezapften Benzinleitung des staatlichen Ölkonzerns
Pemex geeilt, um sich illegal mit Treibstoff zu versorgen, als es zu einer
Explosion kam und Feuer ausbrach. Fernsehbilder zeigten fliehende Menschen und
verbrannte Leichen. Feuerwehrleute konnten den Brand erst nach Stunden unter
Kontrolle bringen.
Berichten lokaler Medien zufolge befanden sich zum Zeitpunkt der
Explosion
mehrere Hundert Menschen in unmittelbarer Nähe der Leitung, an der es
ein Leck gegeben haben soll. Nach Angaben des Ölkonzerns
Permex soll das Loch in der Pipeline mutwillig gebohrt worden sein, um
die Leitung anzuzapfen. Tatsächlich waren daraufhin Anwohner gekommen,
um mit Eimern und Kanistern Benzin abzufüllen.
Drei Milliarden Dollar Schaden in zwei Jahren
Immer wieder führt der Diebstahl von Benzin in Mexiko zu Problemen. Nach Angaben des Konzerns Permex fand im vergangenen Jahr alle 30 Minuten ein Versuch statt, illegal eine der Leitungen anzuzapfen. Die Verluste, die dem Staat dadurch entstehen, wurden für die vergangenen zwei Jahre mit drei Milliarden Dollar bemessen.
Gouverneur Fayad warnte die Bevölkerung nach dem Unfall in Tlahuelilpan vor dem lebensgefährlichen Diebstahl von Benzin. Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador rief die
Regierung auf, die Menschen in der betroffenen Region zu unterstützen.
Zuvor bereits hatte die Regierung ihre Maßnahmen gegen den Kraftstoffdiebstahl verstärkt: Seit Dezember wurden einige Leitungen geschlossen. Benzin wird nun in
bewachten Tanklastern transportiert. An Tankstellen führte dieses Verfahren in den vergangenen Wochen zu
langen Warteschlangen.
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