In Chicago ist ein früherer Polizist zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte noch auf den 17-Jährigen geschossen, als dieser fast reglos am Boden lag.
19. Januar 2019, 5:59 Uhr
Ein Richter hat einen früheren Polizisten in Chicago
wegen der Tötung eines schwarzen Teenagers zu fast sieben Jahren Gefängnis und zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Der Weiße Jason Van Dyke hatte im Oktober 2014 16 Mal auf den
17-jährigen Laquan McDonald geschossen, auch nachdem dieser fast
reglos auf dem Boden lag.
Eine Jury hatte den 40-jährigen Van Dyke schon im
Oktober wegen Totschlags und schwerer Körperverletzung verurteilt. Er war wegen Mordes angeklagt und hatte auf nicht schuldig plädiert. Über das Strafmaß wurde jedoch erst jetzt entschieden: Richter Vincent Gaughan verhängte am Freitag sechs Jahre und
neun Monate Haft.
Der Fall blieb größtenteils unbekannt, bis die Stadt Chicago ein Jahr später auf richterliche Anweisung Polizeivideoaufnahmen veröffentlichen musste.
Die Aufnahmen zeigen, wie Van Dyke auf den jungen Mann feuerte, der mit einem Messer in der Hand vor ihm weglaufen wollte. Daraufhin gingen im November 2015 tausende Menschen in Chicago auf die Straße. Nach den Protesten wurde unter anderem der Polizeichef der Stadt entlassen.
Drei weiteren Beamten wurde vorgeworfen, sie hätten versucht, den Fall zum Schutz von
Van Dyke zu vertuschen. Eine Richterin sprach sie am Donnerstag frei.
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