Nur im Schrecken liegt die Rettung: Der ehemalige Theaterdirektor Claus Peymann erinnert sich an seinen Schützling und Gegenspieler, den genialen Regisseur Einar Schleef.
17. Januar 2019, 10:31 UhrEditiert am 17. Januar 2019, 10:31 Uhr
Einar Schleef war ein absolutes Scheusal und zugleich ein Genie! Ein
Mensch voller Ängste – was man bei seinem gewaltigen Auftreten gar nicht für möglich gehalten
hat. Ich musste ihm gegenüber immer den Theaterdirektor spielen oder habe auch mal den
“Stasi-General” gegeben, wenn einer seiner weinerlichen, hysterischen, verzweifelten Überfälle
auf das Theater, Klagen über Schauspieler oder die Probensituation, über die Techniker, über
den Geruch mancher Mitarbeiter oder Schauspieler – oder über sich selbst – in meinem Büro
stattfanden. Die Palette seiner Katastrophen war unvorstellbar, und sie passierten täglich,
immer mit ultimativen Forderungen.
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