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Österreich: 41.000 Menschen in der Skiregion Saalbach-Hinterglemm nicht erreichbar

In Österreich sind mehrere Gemeinden aufgrund der Wetterlage von der Außenwelt abgeschnitten. Zehntausende Menschen sitzen fest, die Tauernautobahn wurde gesperrt.

14. Januar 2019, 22:31 Uhr

Österreich: Egal, ob – wie hier – in Saalbach, in Hinterglemm, Leogang oder Fieberbrunn: All diese Orte in einem der beliebtesten Skigebiete Österreichs sind nicht mehr erreichbar.

Egal, ob – wie hier – in Saalbach, in Hinterglemm, Leogang oder Fieberbrunn: All diese Orte in einem der beliebtesten Skigebiete Österreichs sind nicht mehr erreichbar.
© Expa/Jfk/dpa

In Österreich ist der bei Skitouristen
beliebte Urlaubsort Saalbach-Hinterglemm wegen Lawinengefahr von der
Außenwelt abgeschnitten. Wie das Bundesland Salzburg mitteilte,
wurde die Landstraße 111 ab Maishofen sicherheitshalber gesperrt. Dadurch waren am
Abend allein in diesem österreichischen Bundesland elf Orte und
damit mehr als 41.000 Menschen nicht erreichbar.

Darüber hinaus teilte das Land mit, dass die
Tauernautobahn (A10) zwischen Flachau und Zederhaus wegen
Schneeglätte gesperrt wurde. Da auch die parallel verlaufende Straße
über Obertauern nicht befahrbar war, musste der Bereich großräumig
umfahren werden. Ebenfalls gesperrt war der Katschbergtunnel in
Fahrtrichtung Norden.

Nach Angaben des Skiportals skiresort.de
sind aufgrund der Wetterverhältnisse und der zum Teil sehr hohen
Lawinengefahr fast die Hälfte der Skipisten in Österreich
geschlossen. Komplett still
standen die Lifte am Montag in kleinen Skigebieten wie der
Planneralm, dem Gebiet am Hochkar sowie der Region Loser-Altaussee.
In den großen Skigebieten waren ebenfalls viele Pistenabschnitte
nicht befahrbar. So waren in der Skiregion Arlberg zeitweise nur 49 von 306 Pistenkilometer geöffnet, in der
Skiregion Sölden waren gerade einmal 15 von 140 Kilometern
befahrbar.
Im abgeschnittenen
Saalbach-Hinterglemm waren 40 von 69 Liften in Betrieb; 62 von 114
Kilometern Piste konnten
benutzt werden.

In der
Nähe von Salzburg wurde
zudem
ein Mann von einer Dachlawine verschüttet und tödlich verletzt. Wie
ein Polizeisprecher sagte, wurden der 47-Jährige und drei weitere
Männer beim Abschaufeln eines Hausdachs in der Nähe von Salzburg
von den Schneemassen mitgerissen. Sie stürzten etwa sechs Meter in
die Tiefe.

Hotel wird von Lawine getroffen

Auch am Alpenrand in Deutschland sorgt
der starke Schneefall weiter für Probleme. So wurde ein Hotel in
Balderschwang im Allgäu von einer Lawine getroffen. Fenster wurden
eingedrückt und Schneemassen gelangten ins Innere des Gebäudes.
Verletzt wurde niemand – der von der Lawine getroffene
Wellness-Bereich des Hotels war bereits am Sonntagabend aus
Sicherheitsgründen geschlossen worden.

Im Berchtesgadener Land machte sich
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) ein Bild der Lage. Dabei
kündigte er an, dass 230 Einsatzkräfte der Bundespolizei die
Helferinnen und Helfer in den tief verschneiten Gebieten unterstützen
werden. “Das ist ein Signal, dass man in einer solchen Situation
einfach zusammensteht”, sagte der für die Bundespolizei zuständige
Minister. Im Berchtesgadener Land hatte eine Lawine am späten
Sonntagabend Teile der Bundesstraße 305 verschüttet. Verletzt wurde
niemand.

Noch immer gilt in fünf bayerischen
Landkreisen der Katastrophenfall. In etlichen Schulen fällt auch in
dieser Woche der Unterricht aus, weil die Schulwege als zu unsicher
gelten. Außerdem bleibt der Zugverkehr in dieser Woche auf einigen
Strecken im Süden Bayerns eingeschränkt. In Ruhpolding in den
Chiemgauer Alpen wurde die für diesen Dienstag geplante
Eröffnungsfeier beim Biathlon-Weltcup abgesagt. “Wir hoffen alle,
dass sich die Gefahrensituationen möglichst schnell bereinigen
lassen (…) und dass es trotzdem möglich ist, dass wir ab Mittwoch
Gastgeber für Sportler und Besucher in der Chiemgau-Arena sein
können”, sagte Ruhpoldings Bürgermeister Claus Pichler.

Entspannung ab Mittwoch

Inzwischen ist ein Ende des Dauerschneefalls in
Sicht. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartete, dass die
Niederschläge an diesem Dienstag allmählich abklingen, womit auch
die Unwettersituation an den Alpen ende. Laut dem Chef der
Bayerischen Staatskanzlei, Florian Herrmann (CSU), sei Prognosen
zufolge von Mittwoch an eine deutliche Entspannung möglich.
Mancherorts verursachen Tauwetter und Regen nun Hochwasser. In Bayern
gab es vor allem in Franken erhöhte Pegelstände, aber auch in
Baden-Württemberg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen schwollen
die Flüsse an und traten stellenweise über die Ufer.

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