Knallige Farbe, klare Form – und Letztere auch noch mit lokalem Hintergrund: Die dramatische Dachlinie dieses Hauses der Künste nimmt Bezug auf das in der Ferne auszumachende Lousã-Gebirge. Casa das Artes, Future Architecture Thinking. Miranda do Corvo, Portugal, 2013
© João Morgado / Future Architecture Thinking
Als hätte man ein Blatt Papier klein gefaltet und wie eine Ziehharmonika auseinandergezogen: Diese spielerische Architektur widerlegt so einige Klischees, denn sie beherbergt eine psychiatrische Einrichtung – also etwas, das ansonsten meist in wohltemperierten Pastelltönen gehalten ist. Nuestra Señora del Carmen Neuropsychiatric Center, Zaragoza, Spain, 2011
© Jose Javier Gallardo
Man kann mit Gabionen auch etwas Schönes hinbekommen. Die mit Steinen gefüllten Metallkäfige, die sonst Vorgärten entstellen, bilden hier das Fundament für ein Kunstwerk von Steve Messam. Die Form aus Zellstoff zitiert eine historische Brückenbauweise und bildet einen dramatischen Kontrapunkt zur naturbelassenen Umgebung. Lake District, Großbritannien, 2015
© Steve Massam
Wie eine riesige Schlange windet sich dieser Pfad 500 Meter durch den Red Ribbon Park. Die rote Fiberglaskonstruktion flankiert den hölzernen Weg und läuft auf den Fluss Tanghe zu. Qinhuangdao, China, 2007
© Kongjian Yu, Turenscape
Ein Zahnrad und seine Segmente waren die Inspiration für das Kuggen-Gebäude, das zur Technischen Hochschule Chalmers gehört und vom Büro Wingårdh entworfen wurde. Die Etagen scheinen sich gegenläufig zu drehen und tatsächlich wie mit Zähnen ineinander zu greifen. Kuggen, Göteborg, Schweden, 2011
© Tord-Rickard Söderström
Das Konzerthaus von Reykjavik beherbergt einen Kern aus Beton in einer graugrün schillernden Glashülle. Das brutale Innenmaterial ist mit hochglanzlackiertem Birkenholz verkleidet und erzeugt einen dynamisch verdichteten Raum. Auch der Akustik scheint dieser Entwurf zugutezukommen – er soll eine Klarheit des Klangs erzeugen, der die hier auftretenden Künstler des Öfteren in Freudentränen ausbrechen lässt. Harpa Concert Hall, Reykjavik, Island, 2011
© Henning Larsen Architects
In China gibt es die Tradition der Glücksknoten: symmetrische Verschlingungen aus einem zu einer Schleife gebundenen Band. Die Lucky Knot Bridge ist zugleich aber auch ganz zukunftsweisend wissenschaftlich der Möbiusschleife nachempfunden. Sie verbindet auf einer Länge von 185 Meter die beiden Ufer des Flusses Meixi und ist Markenzeichen für die Erschließung der ganzen Region.
Lucky Knot, Changsha Meixi Lake District, China, 2013
© Julien Lanoo, courtesy of NEXT architects
Ziegel sind das älteste vorgefertigte Baumaterial der Welt, zugleich erlauben sie kantig-klare Formgebungen. Die Fassade dieses privaten Forschungsinstituts im Universitätsviertel von Philadelphia zitiert die Menora – den siebenarmigen Leuchter, der einer der wichtigsten religiösen Ritualgegenstände des Judentums ist. Die bewegte, wie gewebte Struktur der Pfeiler soll an den Tallit, den Gebetsmantel, erinnern. Center for Jewish Life at Drexel University, Philadelphia, Pennsylvania, USA, 2016
© Richard Barnes, Stanley Saitowitz | Natoma Architects
The Digit heißt dieses Gebäude, das maximale Aufmerksamkeit auf sich zieht: Wie ein gigantischer Daumen ragt die halbe Ellipse empor. Die perforierte Fassade wirkt flirrend und nimmt dem intensiven Rot die Wucht, zugleich schirmt sie das Bürogebäude gegen Sonne und Straßenlärm ab. Neu-Delhi, Indien, 2014
© Anagram Architects
Dieser Turm in sattem Ocker wirkt spielerisch – und zum Spielen ist er auch gedacht: Seine labyrinthischen Gänge sollen Kinder und Erwachsene ebenso zum Verstecken einladen. Wer es bis nach oben schafft, soll von dort einen spektakulären Blick auf den Golf von Thailand haben. 10Cal Tower, Bang Saen Beach, Thailand, 2014
© Supermachine Studio
“RED. Architecture in Monochrome”. Phaidon Verlag
© Phaidon
Keine andere Farbe sei so territorial wie Rot, hat der Filmregisseur Derek Jarman gesagt: “Es steckt sein Revier ab, ist auf der Hut gegenüber dem Spektrum.” Ein Haus in vibrierendem Rot zieht alle Blicke auf sich – es wirkt dynamisch, kraftvoll, lebendig. Dass dabei trotzdem keine Krawallschachteln herauskommen, zeigen diese Fotos von Büros, Brücken und Orten der Kunst aus dem Band “Architecture in Monochrome” von Phaidon. Ist die Formgebung ohne jeden Zierrat, treten die Strukturen so klar hervor, wie sich das Architekten nur wünschen können.
14. Januar 2019, 20:23 Uhr
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