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ICCT: Neuwagen verbrauchen deutlich mehr Sprit als angegeben

Autohersteller geben den Spritverbrauch von Neuwagen nach wie vor deutlich zu niedrig
an. Nach einer Studie der gemeinnützigen Organisation International Council on
Clean Transportation (ICCT)
wichen die tatsächlichen Verbrauchswerte 2017 durchschnittlich um 39 Prozent
von den Angaben der Konzerne ab. Autofahrer müssen demnach rund 400 Euro im Jahr für den
zusätzlichen Sprit ausgeben. Auch die Klimabelastung ist höher als angegeben. Die
Forscher verglichen 1,3 Millionen Autos aus acht europäischen Ländern
miteinander.

Im Vergleich zum
Vorjahr sei die Lücke erstmals zurückgegangen – um einen Prozentpunkt, hieß es. “Zum
ersten Mal, seit wir 2012 mit unserer jährlichen Auswertung der
Kraftstoffverbrauchsdaten begannen, stellen wir einen leichten Rückgang der
Kluft zwischen offiziellem und tatsächlichem Verbrauch fest”, sagte
Studienautor Uwe Tietge. Zuvor sei die Abweichung von Jahr zu Jahr angestiegen.

Die Organisation hat sich auch ältere Daten angeschaut. Trotz des
leichten Rückgangs liegt die Abweichung demnach heute mehr als viermal so hoch
wie 2001. Der Kraftstoffverbrauch von Autos wird unter einheitlichen
Bedingungen in Testlabors ermittelt.

Die Abweichungen laufen den Versuchen entgegen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Daher sei auch nur in etwa die Hälfte der auf
dem Papier erbrachten CO2-Reduktionen seit 2001 tatsächlich erreicht worden, hieß es. Der Geschäftsführer des ICCT in Europa, Peter Mock, forderte Strafen für Hersteller, die sich durch
unrealistisch niedrige Angaben zum Verbrauch einen Vorteil verschaffen wollten.
Nur so könne es gelingen, die Abweichung in Zukunft deutlich zu senken.

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