Investoren werfen dem Google-Mutterkonzern mit Blick auf sexuelle Übergriffe eine Kultur der Verheimlichung vor. Das Verhalten habe zu Schäden in Millionenhöhe geführt.
11. Januar 2019, 7:33 Uhr
Der Verwaltungsrat des Google-Mutterkonzerns Alphabet ist wegen seines Umgangs mit sexueller Belästigung im Unternehmen und dem Umgang mit einem Datenleck von Aktionären verklagt worden. Dem Unternehmen wird eine “Kultur der Verheimlichung” vorgeworfen, wie aus der Klageschrift hervorgeht, die bei einem Gericht in der kalifornischen Stadt San Mateo eingereicht wurde. Stellungnahmen von Alphabet oder Google gab es zunächst nicht.
Im Oktober hatte ein Bericht der New York Times den Konzern erschüttert, laut dem Google Führungskräfte schützte, denen sexuelle Belästigung oder Nötigung vorgeworfen wurde. Die nun eingereichte Klage beschuldigt den Verwaltungsrat, 2014 und 2016 eine direkte Rolle bei diesen Vertuschungen gespielt zu haben. Zudem sei eine Panne beim gefloppten Onlinenetzwerk Google Plus verschwiegen worden, durch die ein Nutzerdatenleck entstand.
Die Anwälte der Kläger – zwei US-Pensionsfonds – wollen in dem Rechtsstreit beweisen, dass Google durch das Fehlverhalten des Verwaltungsrats Schäden in Höhe von “Hunderten Millionen Dollar” erlitten hat. Das sei etwa durch hoch dotierte Abfindungen für Manager geschehen, denen Belästigung vorgeworfen wurde. Die Klägeranwälte fordern Schadenersatz für die Aktionäre und eine gerichtliche Anordnung, dass Alphabet und Google ihre Unternehmensführung und interne Kontrollen zum Schutz von Mitarbeitern und Investoren verbessern.
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