Der frühere Anwalt und Vertraute von US-Präsident Donald Trump, Michael Cohen, will im Februar öffentlich vor dem Kongress aussagen. Er habe eine Einladung des Aufsichts- und Reformausschuss des Repräsentantenhauses angenommen, teilte Cohen mit. Dort wolle er seine Sicht der Dinge darstellen.
Es ist die erste größere Anhörung, seit die Demokraten Anfang Januar die Kontrolle über das Repräsentantenhaus übernommen haben. Sie hatten angekündigt, in dieser Funktion Trumps Verhalten im Weißen Haus genauer zu durchleuchten.
Cohen gilt als wichtige Figur in der Russland-Untersuchung von Sonderermittler Robert Mueller über mögliche
Geheimabsprachen des Trump-Lagers mit Russland im US-Wahlkampf 2016. Cohen, der einst gesagt hatte, er sei
bereit, für den Präsidenten eine Kugel abzufangen, hat sich mit Trump überworfen und kooperiert nun mit Mueller.
Der Ausschuss untersucht aber in erster Linie Schweigegeldzahlungen an Frauen, die mit ihren angeblichen Affären mit Trump an die Presse gehen wollten. Cohen soll das Geld im Wahlkampf auf Geheiß von Trump persönlich gezahlt haben. Der Präsident wies diese Darstellung zurück.
Im Dezember hatte ein Bundesgericht in New York Cohen zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Er hatte unter anderem eingeräumt, den Kongress bei dessen
Russland-Untersuchungen im Zusammenhang mit einem geplanten Bauprojekt
Trumps in Moskau angelogen zu haben.
Cohen arbeitete zehn Jahre lang für Trump, als dieser mit seinem
Immobilien- und Lizenzgeschäft, mit Fernseh- und Werbeauftritten viel
Geld verdiente. Bereits im August hatte der Jurist sich des Betrugs
schuldig bekannt. Vor einem Bundesrichter in New York hatte Cohen damals
unter anderem eingeräumt, Schweigegeld
in Höhe von 130.000 beziehungsweise 150.000 Dollar an zwei Frauen gezahlt zu haben, die nach eigenen Angaben sexuelle Kontakte zu Trump hatten.
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