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Deutscher Buchhandel: Thalia und Mayersche fusionieren

Die Buchhandelsketten Thalia und Mayersche Buchhandlung wollen fusionieren. Durch den Zusammenschluss des Marktführers mit der Nummer vier entstehe “der bedeutendste familiengeführte
Sortimentsbuchhändler in Europa”, teilten die Unternehmen mit. Der Schritt sei “ein Zeichen des Aufbruchs gegen die Marktmacht
globaler Onlinehändler und für die innerstädtische Lesekultur”, sagte
Thalia-Mehrheitsgesellschafter Manuel Herder. Der
Inhaber der Mayerschen Buchhandlung, Hartmut Falter, sagte: “Wir haben
uns zu diesem Schritt entschlossen, weil wir uns strategisch auf die
Zukunft einstellen wollen.”   

Ob die Marke Mayersche Buchhandlung auf Dauer
erhalten bleibt, ist nach Angaben der Beteiligten noch
nicht endgültig entschieden. Thalia-Chef Michael Busch zufolge soll aber keine einzige
Buchhandlung infolge der Fusion geschlossen werden. Das Filialnetz
ergänze sich sehr gut. Auch einen Stellenabbau solle es nicht
geben. “Bei einem Personalabbau besteht die Gefahr, Kompetenzen zu
verlieren. Das Risiko wollen wir nicht eingehen”, sagte Busch.

Das
neue Unternehmen wird nicht nur über rund 350 Buchhandlungen im
deutschsprachigen Raum sowie über mehrere Onlineshops verfügen. Über
den Shop-in-Shop-Anbieter Best-of-Books vertreibt die Mayersche Buchhandlung auch Bücher in mehr als 1.000 SB-Warenhäusern,
Verbrauchermärkten, Supermärkten und Drogerien.

Die Menschen lesen weniger Bücher

Der traditionelle Buchhandel in
Deutschland sieht sich derzeit gleich mit zwei großen Herausforderungen
konfrontiert. Zum einen macht Amazon den
stationären Händlern die Umsätze streitig. Seit Jahren schon verkauft
niemand in Deutschland mehr Bücher als das US-Unternehmen.

Das ist aber nicht das einzige Problem. Es werden auch noch weniger Bücher
gelesen als früher. Allein in den vergangenen fünf Jahren verlor die
Branche nach Daten des Börsenvereins des Buchhandels rund 6,4 Millionen
Kunden. Die Zahl der verkauften Bücher ging in den vergangenen zehn
Jahren um 37 Millionen auf 367 Millionen zurück.

Angesichts dessen seien Allianzen notwendig, sagte Thalia-Chef Michael Busch. Sonst werde der klassische Buchhandel
im Wettbewerb mit internationalen Onlineanbietern den Kürzeren ziehen.
Der Zusammenschluss von Thalia und der Mayerschen sei hier ein
richtiger Schritt, weil sich beide Unternehmen geradezu ideal ergänzten.
Thalia habe mehr Erfahrung im Onlinehandel, die Mayersche habe
mehr Know-how beim Angebot von neuen Produkten
wie Spielzeug und im Shop-in-Shop-Geschäft.

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