Die Kämpfe zwischen der nigerianischen Armee und der Terrormiliz Boko Haram haben eine Flüchtlingsbewegung ausgelöst. Die UN spricht von einer “humanitären Tragödie”.
9. Januar 2019, 19:57 Uhr
Wegen der neuen Kämpfe zwischen Streitkräften und der islamistischen Terrororganisation Boko Haram befinden sich Zehntausende Menschen im Nordosten Nigerias auf der Flucht. Die Kämpfe begannen am zweiten Weihnachtsfeiertag in der Stadt Baga am Tschadsee, teilten die Vereinten Nationen mit. “Die Konsequenzen der jüngsten Kämpfe für die unschuldige Zivilbevölkerung sind verheerend und haben eine humanitäre Tragödie ausgelöst”, sagte der UN-Nothilfekoordinator für Nigeria, Edward Kallon.
Mehr als 30.000 Menschen seien in den zumeist bereits überfüllten Lagern für Binnenflüchtlinge in der Stadt Maiduguri im Bundesstaat Borno angekommen, hieß es. Zudem ist UN-Angaben zufolge bislang noch unklar, wie viele Menschen in die Stadt Monguno geflohen sind. “Zehntausende Menschen brauchen humanitäre Hilfe, vor allem Unterkünfte, Essen, Wasser und Möglichkeiten, sich zu waschen.”
Boko Haram terrorisiert seit 2009 den verarmten Nordosten Nigerias und angrenzende Gebiete. Bei Anschlägen und Angriffen der sunnitischen Fundamentalisten sind Schätzungen zufolge mindestens 20.000 Menschen getötet worden. Etwa zwei Millionen Menschen sind auf der Flucht vor der Gewalt. Auch im Nachbarstaat Niger gehen Streitkräfte seit Ende Dezember verstärkt gegen die
Terrormiliz Boko Haram vor. Die nigrische Regierung befürchtet, dass Boko Haram Militärstützpunkte in der Grenzregion attackieren könnte.
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