In Abwesenheit des Präsidenten hat das Militär in Gabun die Macht in dem westafrikanischen Land übernommen. In der Hauptstadt Libreville sollen Schüsse gefallen sein.
Gabunische Soldaten haben nach eigenen Angaben in dem westafrikanischen Land einen “nationalen Rat zur Erneuerung” eingesetzt, “um Demokratie wiederherzustellen”. Das hat das Militär während der Abwesenheit von Staatschef Ali Bongo im Staatsradio verkündet. Zeitgleich waren rund um das Rundfunkgebäude in der Hauptstadt Libreville Schüsse zu hören, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Panzer blockierten kurz darauf den Zugang zu der Straße, in der das Gebäude liegt.
Präsident Bongo hält sich nach einem Schlaganfall derzeit zur medizinischen Behandlung in Marokko auf. Erst im Oktober hatten die Gabuner weitgehend friedlich ein neues Parlament gewählt. 2016 war es nach dem knappen Wahlsieg Bongos zu gewaltsamen Protesten mit mehreren Toten gekommen. Die Familie Bongo regiert das ölreiche Land seit rund 50 Jahren. Sinkende Ölpreise hatten in den vergangenen Jahren zu einer Wirtschaftskrise in Gabun geführt.
Erst am Wochenende hatten die USA rund 80 Soldaten und Soldatinnen in Gabuns Hauptstadt Libreville geschickt – zum Schutz ihrer Staatsbürger und -bürgerinnen und der diplomatischen Einrichtungen im Kongo. In einem Schreiben an den Kongress begründete US-Präsident Donald Trump das mit möglichen gewalttätigen Demonstrationen im Kongo nach der Wahl vor rund einer Woche.
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