Die rund 12.000 Beschäftigten der
Geldtransportbranche in Deutschland bekommen deutlich mehr Geld: Die
Gewerkschaft ver.di und die Arbeitgeber haben sich auf einen neuen Tarifvertrag
geeinigt, der rückwirkend zum 1. Januar für zwei Jahre gilt. Je nach Tätigkeit steigen die
Löhne und Gehälter schrittweise um 7,8 bis 17,2 Prozent, wie beide Seiten nach
14-stündigen Verhandlungen mitteilten.
“Mit
diesen Erhöhungen gehen wir weit über die Schmerzgrenze hinaus”, sagte
Harald Olschok, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und
Wertdienste (BDGW). Im Interesse der Kunden und der Verbraucher habe man jedoch
ein schnelles Ende der dreitägigen Warnstreiks erreichen wollen.
Seit Mittwoch hatten sich Tausende Beschäftigte an
Arbeitsniederlegungen beteiligt, viele Geldtransporter blieben stehen. Der
Handel fürchtete Engpässe an Bargeldautomaten, falls der Arbeitskampf nächste
Woche fortgesetzt werden sollte. Zunächst blieben die Auswirkungen gering. Ein
Sprecher des Handelsverbands HDE sagte am Donnerstag, der Kunde spüre die
Warnstreiks nicht.
Ver.di-Verhandlungsführer
Arno Peukes sprach von einem “hervorragenden” Tarifergebnis.
“Die hohe Beteiligung der Beschäftigten an den Warnstreiks zum
Jahresauftakt hat dies möglich gemacht.” Das Tarifergebnis sei zudem ein
weiterer Schritt bei der Angleichung der Löhne zwischen den Bundesländern.
Allerdings
ist das Ergebnis vorläufig. Da der Abschluss weit über die Vorgaben der BDGW-Mitgliedsunternehmen
hinaus gehe, wollen die Arbeitgeber am 21. Januar in einer außerordentlichen
Mitgliederversammlung über die Annahme des Ergebnisses abstimmen, wie Olschok
sagte. Auch bei Verdi müssen die Mitglieder abstimmen, die Verhandler haben
ihnen die Annahme der Tarifeinigung empfohlen. Beide Seiten vereinbarten eine
dreiwöchige Erklärungsfrist bis zum 24. Januar, um die Tarifeinigung endgültig anzunehmen.
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