Der Anteil der erneuerbaren Energien am
öffentlichen Strommix nimmt weiter zu. Dies geht aus der Jahresauswertung zur
Stromerzeugung in Deutschland hervor, die vom Fraunhofer-Institut für Solare
Energiesysteme vorgelegt wurde. Demnach verzeichnete die Solarenergie mit 16
Prozent Zuwachs das größte Plus noch vor der Windenergie, die um 5,4 Prozent
anstieg. Grund hierfür sind vor allem die zahlreichen Sonnenstunden im Sommer.
Insgesamt kletterte der Anteil des aus
Sonnen-, Wind- und Wasserkraft sowie Biomasse erzeugten Stroms am Gesamtmix auf
40,4 Prozent. Vor zehn Jahren hatte er noch bei 16,2 Prozent gelegen. Wegen des
trockenen Sommers ging die aus Wasserkraft produzierte Strommenge zurück,
ebenso wie die Stromerzeugung aus Kohle und Gas.
Laut dem Fraunhofer-Institut speisten Photovoltaikanlagen im vergangenen Jahr etwa 45,7
Terrawattstunden ins öffentliche Netz ein: 16 Prozent mehr als im
Vorjahr. Die Windenergie produzierte
2018 rund 111 Terrawattstunden und war damit die zweitstärkste Energiequelle
nach der Braunkohle. Das Gros des Windstroms wurde auf der
Nordsee erzeugt.
Gemeinsam produzierten Solar- und
Windenergieanlagen vergangenes Jahr rund 157 Terrawattstunden und liegen damit in Summe vor
Braunkohle, Steinkohle und Kernenergie. Die Wasserkraft trug aufgrund des
extrem trockenen Sommers nur mit 17 Terrawattstunden zur Stromerzeugung bei.
Das ist der zweitniedrigste Wert der letzten 30 Jahre. Die Biomasse lag mit
rund 45 Terrawattstunden auf dem Niveau des Vorjahres.
Starker Rückgang bei Gaskraftwerken
Bei den konventionellen Energien lag die
Braunkohle mit insgesamt 131,3 produzierten Terrawattstunden vorne. Das
sind zwei Prozent weniger als 2017. Die Braunkohlekraftwerke reagierten
flexibler auf niedrige Börsenstrompreise als in den vergangenen Jahren und
drosselten ihre Leistung entsprechend. Diese erfolgt hauptsächlich
bei niedrigen oder negativen Börsenstrompreisen. Allerdings reagieren
Braunkohlekraftwerke immer noch unflexibel auf die hohe
Einspeisung erneuerbarer Energien.
Bei der Stromerzeugung aus
Steinkohlekraftwerken gab es einen Rückgang um 7,4 Prozent auf 75,7
Terrawattstunden. 72,1 Terrawattstunden produzierten im vergangenen Jahr
Atomkraftwerke – genauso viel wie im Jahr zuvor.
Gaskraftwerke verzeichneten
den stärksten Rückgang: Sie haben vergangenes Jahr 40 Terrawattstunden für die öffentliche
Stromversorgung produziert und lagen damit 18,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Im Jahr 2018 wurde ein Exportüberschuss von
rund 45,6 Terrawattstunden erzielt. Dieser floss größtenteils in die
Niederlande, die einen Großteil des Stroms nach Belgien und Großbritannien
weiterleiten. Auf Platz zwei und drei bei den Empfängern folgen Österreich und
die Schweiz, die hauptsächlich Transitland nach Italien ist. Insgesamt konnte
Deutschland Strom im Wert von 1,81 Milliarden Euro exportieren.
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