Mehr als zweieinhalb Jahre nach dem Mord an der Umweltschützerin Berta Cáceres hat ein Gericht in Honduras sieben Männer für schuldig befunden. Einen achten Verdächtigten sprachen die Richter am Donnerstag frei.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Elvin Rapalo, Henry Hernandez, Edilson Duarte und Oscar Galeas den Mord an der Aktivistin Cáceres verübten. Sie war im März 2016 erschossen in ihrem Haus in La Esperanza aufgefunden worden, der mexikanische Umweltaktivist Gustavo Castro überlebte das Attentat verletzt. Den Tätern drohen bis zu 30 Jahre Haft, das Strafmaß soll am 10. Januar verkündet werden.
Schuldsprüche für geringfügigere Anklagepunkt im Fall Cáceres ergingen an einen Armeeoffizier, einen Ex-Soldaten und an einen Manager für den Bau des Wasserkraftwerks Agua Zarca, gegen das die Umweltschützerin gekämpft hatte. Der mutmaßliche Anstifter der Tat, Roberto David Castillo Mejia, sitzt noch in Untersuchungshaft. Er war Exekutivpräsident der Firma Desa, die das Dammprojekt betreute.
Anwalt Victor Fernández hob die Bedeutung der Urteilsbegründung hervor. Das Gericht habe klar zum Ausdruck gebracht, dass erwiesen sei, dass die Leitung des Unternehmens den Mord in Auftrag gegeben und bezahlt habe, um den Widerstand gegen das Kraftwerk zu brechen. Dies sei der Staatsanwaltschaft seit Mai 2016 bekannt. Sie müsse nun endlich handeln.
Cáceres war 2015 für ihren Einsatz für die indigene Lenca-Volksgruppe und ihren Kampf gegen das Wasserkraftwerk mit dem renommierten Goldmann-Umweltpreis ausgezeichnet worden. Ihre Ermordung löste international Betroffenheit aus. Honduras’ Regierung stand deshalb unter großem Druck, das Verbrechen aufzuklären.
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