/“The House That Jack Built”: Gewalt für Genießer

“The House That Jack Built”: Gewalt für Genießer

Lars von Triers Film “The House That Jack Built” wälzt sich in Blut und heuchlerischer Gewissensqual. Das Publikum ist sein Komplize.

29. November 2018, 20:09 UhrEditiert am 29. November 2018, 20:09 Uhr

"The House That Jack Built": Was will Jack (Matt Dillon) von seiner Geliebten (Riley Keough)? Auf jeden Fall soll sie die Klappe halten.

Was will Jack (Matt Dillon) von seiner Geliebten (Riley Keough)? Auf jeden Fall soll sie die Klappe halten.
© Christian Geisnaes

Empörung begleitet Lars von Triers Filme schon lange. Aber ist sie auch
echt? Das Entsetzen über planmäßig gesteigerte Gewaltexzesse mündete noch stets in
Kassenerfolge, und erst seit
Antichrist
(2009),
Melancholia
(2011) und
Nymphomaniac
(2013) trat neben die Bewunderung eine gewisse Fassungslosigkeit,
sogar der härtergesottenen Zuschauer. Der Verdacht kam auf und steigerte sich zuletzt in
Cannes bei der Präsentation seines jüngsten Films
The House That Jack Built,
dass
Gewalt und Blutrausch sich verselbstständigt hätten und nicht mehr künstlerisch eingefangen,
schon gar nicht gerechtfertigt werden könnten, jedenfalls nicht mehr mit den üblichen
Argumenten, dass der Regisseur nur die Brutalität unserer Welt zeige oder unsere inneren
Ängste veranschauliche oder nun einmal in der Tradition moderner Philosophen der Grausamkeit
wie Georges Bataille stehe.

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