Der Abgeordnete gilt als Kritiker von Parteischefin Andrea Nahles. Nun verlässt Bülow die SPD und will als fraktionsloser Abgeordneter dem Bundestag weiterhin angehören.
27. November 2018, 6:44 Uhr
Marco Bülow hat seinen Austritt aus der SPD bekanntgegeben. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Parteikreisen. Der Tagesspiegel berichtete, der 47-Jährige wolle dem Bundestag weiter als fraktionsloser Abgeordneter angehören.
Bülow, der seit 2002 als Direktkandidat aus dem Wahlkreis Dortmund I im Bundestag sitzt, steht kritisch zum Kurs der SPD-Vorsitzenden Andrea Nahles. Er ist Mitunterzeichner des Aufrufs zu einer linken Sammelbewegung Aufstehen von Linksfraktionschefin Sahra Wagenknecht. Bülow gilt außerdem als Gegner der großen Koalition: Bei der Kanzlerwahl im März dieses Jahres hatte er nicht für Angela Merkel gestimmt. Er hat Journalistik, Geschichte und Politikwissenschaft studiert.
Achim Post, stellvertretender Fraktionschef der SPD, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: “Die Entscheidung von Marco Bülow ist der Schlusspunkt einer längeren Entwicklung, die für viele keine Überraschung ist”. Post forderte Bülow auf, sein Mandat niederzulegen.
Im Lauf des Tages wird erwartet, dass Bülow bei einer Pressekonferenz die Beweggründe seines Parteiaustritts erklärt.
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