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Podbikes: Öko wie ein E-Bike, bequem wie ein Auto

Mit dem Rad zur Arbeit? Gesund wäre es – und gut für die Umwelt auch. Aber bei Regen und Kälte? Da ist das Auto doch für die meisten die erste Wahl. Aber das könnte sich bald ändern. In jüngster Zeit haben sich gleich mehrere
Start-ups daran gemacht, diese und andere Vorteile des Autos auf
das E-Bike zu übertragen.

Gleich mehrere von ihnen wurden in Skandinavien
erdacht. Kein Wunder, wenn man an das Wetter dort denkt. Der Schwede
Mikael Kjellmann etwa demonstriert Ganzjahrestauglichkeit in Videos, in dem er mit seinem
geschlossenen, vierrädrigen PodRide durch verschneite schwedische
Landschaften fährt
. Um ihn dabei vor Kälte zu schützen, bietet sein
Micromobil eine geschlossene Fahrgastkabine mit einem Stuhl, der eine
Sitzhöhe auf Niveau der Autofahrer erlaubt. Die stoffbezogene Kanzel
lässt sich samt Windschutzscheibe nach vorne aufklappen und erlaubt so
den bequemen Einstieg. Dem Komfort zuträglich dürfte auch die
Luftfederung sein. Zudem gibt es Front- und Rückleuchten sowie Blinker.

Gelenkt wird die gut 70
Kilogramm schwere Konstruktion über zwei Hebel, die sich parallel zum Sitz befinden. Über die Pedale treibt man mit Unterstützung einer am Tretlager
montierten 250-Watt-Maschine die Hinterachse an. Wie bei Pedelecs
üblich, beträgt die Höchstgeschwindigkeit 25 km/h. Mit einer Akkuladung
reicht die Unterstützung für 60 Kilometer. Das bereits 2016 vorgestellte
Projekt ist laut eigener Website allerdings weiter auf der Suche nach
Unterstützern. Bislang gibt es nur Prototypen. Ob und wann es das
PodRide zu kaufen gibt, ist ungewiss.

Kaufpreise ab 5.000 Euro

Angeblich schon auf der
Zielgeraden befindet sich dagegen das norwegische Start-up Podbike mit einem im
Vergleich zum PodRide deutlich schicker wirkendem Velomobil. Laut
eigener Aussage kann das Start-up, das Per Hassel Sørensen unter dem Firmennamen
Elpedal ins Leben gerufen hat, bereits tausend Vorbestellungen
vorweisen. Zentral im Fahrzeuginneren
befindet sich ein nach hinten leicht geneigter Einzelsitz. Direkt vor
und unterhalb vom Sitz ist ein Fahrradlenker, über den sich das Podbike
steuern lässt.

Bis zu 60
km/h soll die um die 60 Kilogramm schwere Konstruktion damit schnell werden.
Es ist auch eine Pedelec-Variante geplant, die bis 25 km/h unterstützt.
Mittlerweile wurden mehrere Prototypen aufgebaut. Kunden können gegen
die Anzahlung von 300 Euro ein Podbike vorbestellen. Erste
Auslieferungen sollen 2019 folgen. Der Preis für Deutschland dürfte bei
rund 5.500 Euro liegen

Podbikes: Das in Norwegen erdachte CityQ bietet Platz für mehrere Insassen.

Das in Norwegen erdachte CityQ bietet Platz für mehrere Insassen.
© PR: CityQ

Ebenfalls aus Norwegen kommt das Projekt CityQ. Im Kern handelt es sich
um ein Pedelec, das jedoch auf vier Rädern steht und sogar Platz für bis
zu drei Personen bietet, die ein Dach vor Wind und Regen schützt. Das Vierrad mit Pedalantrieb und einer 250 bis
500 Watt starken E-Maschine wird als Pedelec zugelassen, was die
Unterstützung des E-Antriebs auf 25 km/h begrenzt. Die Batterie soll
Reichweiten von 70 bis 100 Kilometern erlauben. Mit Photovoltaikzellen
auf dem Dach lässt sich bei Sonnenschein während der Fahrt sogar Strom
für ein paar Zusatzkilometer generieren. Dank der Pedelec-Zulassung kann
das CityQ-Mobil auf Versicherung und Nummernschild verzichten und
entsprechend auch Radwege nutzen. Mit rund 6.000 Euro kommt das CityQ
allerdings preislich dem Auto recht nah. 2019 sollen erste Exemplare ausgeliefert werden.

In Kanada rollen schon die ersten Velomobile

Mehr auf Transportkompetenz ausgelegt ist das vom
Deutschen Jonas Kremer erdachte Citkar Loadster. Der rund 60 Kilogramm
schwere Mini-Lkw bietet in seiner überdachten Fahrgastkabine einer
Person einen Sitzplatz. Das gestreckte Heck eignet sich zudem für größeres Gepäck. Eine spezielle Transportbox ist für
maximal 300 Kilogramm Ladung ausgelegt. Um dieses Gewicht in Bewegung
zu bringen, hilft dem Fahrer ein Pedelec-Antrieb. Neben einer
25-km/h-Version ist auch eine Variante geplant, die 45 km/h schnell
fahren kann. Das Kettcar für Kleinlogistik soll 2019 verfügbar sein. Der
Preis dürfte bei knapp über 7.000 Euro liegen.

Bereits einen
Schritt weiter als die zuvor erwähnten europäischen Anbieter ist das
Dreirad Veemo der im kanadischen Vancouver beheimateten Firma Velometro.
Dort betreibt das Unternehmen bereits eine kleine Pilotflotte für die
spontane Kurzzeit-Anmietung. Beim Veemo handelt es sich um ein
Dreirad. Einige Technikdetails des
Veemo-Dreirads sind eher typisch für Autos, wie etwa der Scheibenwischer
für die große Windschutzscheibe, elektrische Fensterheber, Blinker,
Kofferraum oder der große Touchscreen im Fahrzeuginneren. Im Dach sind Solarzellen integriert.

Podbikes: In Vancouver sind bereits einige Exemplare des "Veemos" genannten Fahrzeugs unterwegs.

In Vancouver sind bereits einige Exemplare des Veemo genannten Fahrzeugs unterwegs.
© PR: Velometro

Bislang konnten
Studenten, Studentinnen und Angestellte der Universität von British Columbia sowie Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der Stadt Vancouver die Veemo-Flotte nutzen. Per App ist es
diesem eingeschränkten Nutzerkreis möglich, die Dreiräder spontan
anzumieten. Ab Frühjahr 2019 will Velometro als kommerziellen Service das neuartige Mobilitätsangebot allen Bewohnern Vancouvers
zugänglich machen und anschließend weitere Großstädte in Kanada erobern.

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